Produktbeschreibung zu Fluomizin
Unter dem Handelsnamen Fluomizin stellt die Pierre Fabre Pharma GmbH Vaginaltabletten her. Das in der Apotheke rezeptfrei erhältliche Arzneimittel wird zur Behandlung von bakterieller Vaginose (einem krankhaften Ungleichgewicht der Vaginalflora mit verstärkter Keimbesiedelung) als Antiseptikum in die Scheide eingeführt. Laut Hersteller hilft es auch bei durch Pilze verursachtem Scheidenausfluss. Vor Geburten oder gynäkologischen Operationen kann Fluomizin angewendet werden, um weitgehende Keimfreiheit zu erzielen.
Wirkstoff und Wirkweise
Die normale Scheidenflora einer gesunden Frau besteht größtenteils aus Milchsäurebakterien unterschiedlicher Art. Diese schaffen ein saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4, was die Vermehrung pathogener Keime unterdrückt. Werden jedoch die nützlichen Milchsäurebakterien von krankheitserregenden Keimen verdrängt, so entsteht ein Ungleichgewicht. Der pH-Wert der Vaginalflora steigt an und es kommt zum Krankheitsbild der bakteriellen Vaginose, das meist mit einer Entzündung der Schleimhäute in dem empfindlichen Bereich verbunden ist.
Der im Präparat enthaltene Wirkstoff Dequaliniumchlorid gehört zur Gruppe der antiseptischen und antiinfektiven Medikamente. Er wirkt gegen die pathogenen Bakterien und stellt so wieder ein gesundes Gleichgewicht her. Die Entzündung kann abklingen, Symptome wie ein unangenehm nach Fisch riechender Ausfluss, Brennen oder Juckreiz klingen ab.
Mögliche Nebenwirkungen
Wie bei jedem anderen Arzneimittel, so können auch bei der Anwendung von Fluomizin Nebenwirkungen auftreten. Nicht alle Patienten müssen davon betroffen sein, und meist sind solche Begleiterscheinungen auch nur von kurzer Dauer.
Relativ häufig kommt es vor, dass zu Therapiebeginn die typischen Beschwerden wie Vaginalausfluss, Brennen oder Juckreiz zunehmen. Das ist zunächst kein Grund zur Sorge und klingt meist von alleine wieder ab. Sollten die Beschwerden jedoch länger anhalten, beraten Sie sich bitte mit Ihren Arzt oder Apotheker.
Relativ häufig treten unter der Behandlung mit den Vaginaltabletten auch Soor-Infektionen (Candida) auf.
Gelegentlich wurden außerdem folgende unerwünschte Reaktionen beobachtet:
- Geschwürbildung auf der Scheidenschleimhaut (wenn diese bereits vorgeschädigt war)
- Scheiden- oder Blasenentzündung
- Schmerzen oder Blutungen im Scheidenbereich
- Übelkeit
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Allergische Reaktionen
Wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie von solchen oder ähnlichen Problemen betroffen sind.
Das Präparat darf nicht angewendet werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Dequaliniumchlorid oder einen der übrigen Inhaltsstoffe.
- bei Patientinnen, die ihre erste Periode noch nicht hatten.
- bei bestehenden Geschwüren in der Vagina oder am Gebärmutterhals
Vorsichtsmaßnahmen und praktische Hinweise
Während der Therapie mit Fluomizin Vaginaltabletten wird von ungeschütztem Geschlechtsverkehr abgeraten, ebenso von Scheidenspülungen aller Art.
Die Wirksamkeit von Diaphragmen und latexfreien Kondomen kann durch das Präparat verringert werden. In den ersten 12 Stunden nach der Behandlung sollten Sie daher auf andere Verhütungsmaßnahmen zurückgreifen.
Um Ihr Neugeborenes nicht dem direkten Kontakt mit dem Arzneimittel auszusetzen, stellen Sie bitte die Anwendung zum Ende Ihrer Schwangerschaft, spätestens jedoch 12 Stunden vor der Geburt ein. Während der Hauptphase Ihrer Monatsblutung unterbrechen Sie bitte die Therapie und setzen sie anschließend wieder fort.