Produktinformation zu MILGAMMA 300 mg Filmtabletten
Die MILGAMMA 300 mg Filmtabletten sind ein Neuropathiepräparat, das bei bestimmten neurologischen Erkrankungen infolge eines Vitaminmangels zur Anwendung kommt. Die Filmtabletten enthalten die Wirkstoffe Benfotiamin und Pyridoxin. Benfotiamin ist eine Vorstufe von Thiamin (Vitamin B1), die aufgrund ihrer Fettlöslichkeit Zellmembranen gut passieren kann. Nach der Aufnahme im Darm wird Benfotiamin in Vitamin B1 umgewandelt. Bei Pyridoxin handelt es sich um Vitamin B6. Beide Vitamine sind wichtige Cofaktoren von Enzymen, die für das Funktionieren des Nervensystems sowie beim Kohlenhydrat-, Aminosäuren- oder Fettstoffwechsel eine bedeutende Rolle spielen. Daher kann ein Mangel dieser Vitamine zu funktionellen Beeinträchtigungen des Nervenstoffwechsels und somit zu neurologischen Systemerkrankungen führen. Diese zeigen sich anhand von Missempfindungen und Schmerzen, insbesondere in den Füßen.
Indikation und Anwendung
Die MILGAMMA 300 mg Filmtabletten werden zur Behandlung neurologischer Systemerkrankungen infolge eines nachgewiesenen Mangels an Vitamin B1 (Thiamin) und B6 (Pyridoxin) eingesetzt.
Kontraindikation und Gegenanzeigen
Sie dürfen die MILGAMMA 300 mg Filmtabletten nicht bzw. nur unter ärztlicher Kontrolle anwenden, wenn bei Ihnen eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Benfotiamin oder Pyridoxin vorliegt.
Dosierung
Üblicherweise nehmen Sie 1-mal 1 Filmtablette ein. Bei akuten Zuständen kann die Dosis auf ärztliche Empfehlung hin auf 3-mal täglich jeweils 1 Filmtablette erhöht werden.
Patientenhinweise
Hoch dosiertes Vitamin B6 (mehr als 1g am Tag) kann bei kurzfristiger Einnahme neurotoxische Effekte hervorrufen. Wenden Sie sich bei Anzeichen derartiger Beeinträchtigungen bzw. starker Überdosierung an Ihren behandelnden Arzt.
Die MILGAMMA 300 mg Filmtabletten sind lactose- und glutenfrei,
Schwangerschaft
Aufgrund der enthaltenen Wirkstoffmenge, die über der täglich empfohlenen Dosis während des 2. und 3. Trimesters liegt, werden die MILGAMMA 300 mg Filmtabletten während der Schwangerschaft nicht bzw. nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Analyse durch den behandelnden (Frauen-)Arzt empfohlen.
Einnahme Art und Weise
Nehmen Sie die Filmtabletten mit genügend Flüssigkeit (vorzugsweise 1 Glas Wasser) ein. Sie können den Einnahmezeitpunkt Ihrem persönlichen Tagesablauf entsprechend wählen.
Wechselwirkungen
Es existieren Interaktionen mit anderen Arzneimitteln. So inaktiviert beispielsweise das Chemotherapeutikum 5-Fluoruracil Thiamin, während Pyridoxinantagonisten wie Hydralazin, Cycloserin, Isoniazid oder D-Penicillamin, Alkohol sowie östrogenhaltige Verhütungsmittel den Vitamin B6-Bedarf erhöhen. Die Wirkung von L-Dopa wird zudem durch das Präparat gesenkt. Sprechen Sie bei einer gleichzeitigen Einnahme weiterer Arzneimittel sicherheitshalber immer zunächst mit Ihrem Arzt.
Kinder und Jugendliche
Hinsichtlich der Anwendung bei Kindern und älteren Menschen liegen keine dokumentierten Erfahrungen vor.
Behandlungsdauer
Eine erhöhte Dosierung sollte nach 4 Wochen ärztlich überprüft und gegebenenfalls auf die Erhaltungsdosis (1-mal täglich 1 Filmtablette) gesenkt werden. Die MILGAMMA 300 mg Filmtabletten können bei einer Behandlungsdauer von mehr als 6 Monaten Neuropathien bedingen. Daher sollten Sie eine längerfristige Behandlung in jedem Fall ärztlich kontrollieren lassen.
Wirkstoffe
Die MILGAMMA 300 mg Filmtabletten beinhalten Benfotiamin und Pyridoxinhydrochlorid als arzneilich wirksame Bestandteile.
Hilfsstoffe
Darüber hinaus sind Mikrokristalline Cellulose, Cellulosepulver, Maisstärke, Gelatine,
Magnesiumstearat, Hypromellose, Propylenglycol, Titandioxid, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2 0, Talkum sowie Macrogol 6000 als pharmazeutische Hilfsstoffe enthalten.
Nebenwirkungen
In Einzelfällen sind Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet worden, die sich anhand von Hautreaktionen (Nesselsucht, Hautausschlag) und Schockzuständen zeigen. Systemische Überempfindlichkeitsreaktionen können einen Notfall darstellen und sollten umgehend durch den Notarzt abgeklärt werden. Darüber hinaus kann es in Einzelfällen zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.