Krampfadern: Unschön, aber meist harmlos
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Was sind Krampfadern?
Krampfadern oder medizinisch Varizen nennt man deutlich hervortretende und bläulich durch die Haut schimmernde Beinvenen. Hierzulande leiden neun von zehn Menschen an der Venenerkrankung. Die meisten von ihnen sind Frauen. Krampfadern verursachen in der Regel nur leichte Beschwerden. Etwa 16 Prozent der Betroffenen müssen jedoch wegen ihres Venenleidens eine ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen. Der Grund: Ihre erweiterten Gefäße verursachen Komplikationen wie Venenentzündungen und Thrombosen.
Varizen sind entweder eine eigenständige Erkrankung (primäre Krampfadern) oder im Ausnahmefall Folge einer anderen Krankheit (sekundäre Varizen). Die meist harmlosen, knotenartigen Veränderungen werden von den Patienten oft als ästhetisch unschön angesehen. Ihre Vorform (Besenreiser) lässt sich bereits bei Jugendlichen feststellen. Unbehandelte Varizen sorgen im weiteren Verlauf dafür, dass die Venenschwäche auch noch andere Beinvenen beeinträchtigt.
Risikofaktoren und verschiedene Arten von Krampfadern
Risikofaktoren
- erbliche Veranlagung
- zu wenig körperliche Bewegung
- zu häufiges Stehen oder Aufstellen der Beine
- einengende Kleidung
Arten von Krampfadern
- Stammkrampfadern
- Seitenast-Varizen
- Besenreiser
- retikuläre Krampfadern
Wie entstehen Krampfadern?
Varizen entstehen entweder aus den unmittelbar unter der Haut gelegenen oberflächlichen Venen oder aus Blutgefäßen, die die tiefen Venen mit diesen verbinden. Diese Verbindungsvenen (Perforansvenen) leiten das Blut aus den oberen Venen in die weiter unten befindlichen. Primäre Varizen werden durch eine erblich bedingte oder erworbene Bindegewebsschwäche ausgelöst. Sie sorgt dafür, dass sich die Venenklappen nicht wie normalerweise üblich schließen. Dann fließt das Blut nicht mehr vollständig zum Herzen zurück, sondern staut sich in den Beinvenen. Der versackte Blutstrom verursacht einen Druckanstieg innerhalb der Gefäße und eine Gefäßerweiterung. Die Folge: Es kommt zum Austritt von Flüssigkeit aus den Venen ins benachbarte Gewebe. Der Betroffene bekommt Schwellungen (Ödeme) in den Füßen, die sich im weiteren Krankheitsverlauf auf den gesamten Unterschenkel ausdehnen.
Welche Symptome treten bei Krampfadern auf?
Eine Varikose erkennt man an- geschwollenen Knöcheln
- Schweregefühl in den Beinen
- Druckgefühl
- Jucken der Haut über den Varizen
- nachts auftretenden Wadenkrämpfen
- Ulcus cruris (offenem Bein)
Wie behandelt man Krampfadern?
Varizen, die starke Beschwerden und sogar eine Venenentzündung hervorrufen, sollten unbedingt schnellstmöglich behandelt werden. Kompressionsstrümpfe sind dabei hilfreich. Sie erleichtern den Abfluss des Blutes von den oberflächlichen Venen in das tiefere Venensystem. Außerdem lindern spezielle Medikamente die Venenschwäche. Sie beinhalten oft pflanzliche Wirkstoffe, die sich seit Jahrhunderten bei der Behandlung von Venenleiden bewährt haben (Rosskastanien-Extrakt, rotes Weinlaub). Die Mittel haben eine durchblutungsfördernde Wirkung, stärken die Gefäßwände und wirken damit Ödemen entgegen. Venen-Salben mit Heparin haben anti-thrombotische Eigenschaften.
Häufige Fragen zum Thema Krampfadern
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Wann muss man Krampfadern operieren? Bei erweiterten Stammvarizen raten die Ärzte meist zu einer operativen Entfernung. Sie erfolgt mit einer Crossektomie oder einem Stripping. Bei der Crossektomie wird die Verbindungsstelle zwischen der Stammkrampfader und der tiefen Beinvene durchtrennt. Als Stripping bezeichnet man das Ziehen der Varize mithilfe einer Sonde. Während der Operation werden mitunter noch die Seitenäste verödet. Ein weiteres Verfahren ist der Verschluss der störenden Gefäße durch Wärme (Spezial-Laser). Besenreiser werden meist verödet: Der Arzt injiziert ein Mittel, das sie verklebt. -
Was sind Stammvarizen? Stammvarizen sind oberflächliche Gefäße und verlaufen entlang der Ober- und Unterschenkel-Innenseiten. Als Seitenastvarizen bezeichnet man kleinere, krankhaft veränderte Gefäße, die von den Stammvenen abgehen. Retikuläre Varizen und Besenreiser sind Venen mit sehr geringem Durchmesser. Erstere erkennt man an ihrer netzförmigen Struktur. Besenreiser schimmern bläulich oder rötlich durch die Haut hindurch und bilden kleine Verästelungen.