Liebe, Sexualität & Familie

„Mein Baby schläft nicht durch.“ Der Mythos Schlaf.

Baby weinen schreien
Verfasst von Marie Franke
Ihr Baby schläft nicht durch? Sie machen sich große Sorgen, dass etwas nicht stimmt? Seien Sie beruhigt, ein Großteil der Babys schläft erst ab dem zweiten Lebensjahr durch. Der Mythos Schlaf ist ein spannendes Thema.

„Dein Baby schläft nicht durch?“ Das Thema Schlaf gehört – gerade bei Erstlingseltern – zu den relevantesten Themen, die Eltern beschäftigen. Sie fühlen sich müde, erschöpft und wissen nicht, wie Sie die nächsten Tage überstehen sollen? Wir Eltern befinden uns, nicht nur im ersten Babyjahr, in einer Art Paralleluniversum. Der Tag wird durch das Baby in Phasen eingeteilt und das Leben orientiert sich ab jetzt an den Schlaf- und Essenszeiten des Nachwuchses. Doch seien Sie beruhigt, so wie es Ihnen gerade geht, geht es fast allen anderen Eltern. Durchschlafende Babys sind selten und aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen verraten, dass jedes Baby anders reagiert und gute Ratschläge bei jedem Kind anders funktionieren. Die verrücktesten Tipps habe ich heute für Sie rausgesucht. Genießen Sie diese und nehmen Sie das nicht allzu Ernst. Irgendwann schläft jedes Kind durch!

Baby schläft nicht

Verrückte Weisheiten

Das Baby schläft nicht ein, weil es ihm niemand beigebracht hat. Dieser Annahme nach, muss man dem Baby beibringen wie das Einschlafen geht und die Rituale immer wieder durchführen. Dass das Baby aber im Bauch auch schon geschlafen hat,  ist hierbei wohl unwichtig. Denken Sie immer daran, Schlafen und die Nahrungsaufnahme gehören zu den normalen Körperfunktionen und sind Reflexe, die das Kind schon vor der Geburt erlernt hat und ohne Übung abspielen kann.

Das Baby weint, weil es sich nicht alleine beruhigen kann. Jeder von uns kennt den einschlägigen Klassiker, der das Ferbern von Kindern unterstützt. Dabei soll das Kind Schritt für Schritt lernen, sich selbst zu beruhigen und darauf zu vertrauen, dass Sie als Eltern trotzdem da sind. Da Ihr Kind aber ein Individuum ist und daher nicht nach einem bestimmten Schema funktioniert, ist es relativ unwahrscheinlich, dass gerade Ihr Kind mit dieser Methode das Schlafen lernt. Das selbstständige Beruhigen ist ein enormer Entwicklungsschritt und tritt bei jedem Baby und Kind unterschiedlich für oder spät auf.

Babys sind individuell

Baby schläft nicht

Ihr Kind wird die geforderten Routinen immer einfordern und niemals lernen anders einzuschlafen. Denken Sie jetzt mal nur an sich: alles was das Baby zum Einschlafen bringt, bringt auch Ihnen Ruhe und eigenen Schlaf. Dabei ist es doch egal, ob das Baby in einer Babyschaukel einschläft, sie auf einem Ball hüpfen oder Ihr Kind nur durch das Stillen beruhigt werden kann. Das Saugen entspannt Ihren Säugling, die zusätzliche Nähe und Geborgenheit lässt Ihr Baby bestimmt schnell in den Schlaf finden.

Babys sollten mit sechs Monaten durchschlafen. Kennen Sie auch Menschen, die glauben, dass Babys mit sechs Monaten durchschlafen sollten? Mir wurde lange erzählt, meine Tochter leide unter enormen Schlafproblemen und wir müssten dringend daran arbeiten, dass sie durchschläft. Die neusten Studien zeigen aber, dass fast 60 % der fast Einjährigen nachts regelmäßig noch aufwachen und nicht durchschlafen. Erst ab dem zweiten Lebensjahr schlafen ein Großteil der Kinder durch.

Sie haben ein Familienbett und müssen sich ständig dafür rechtfertigen? Angeblich sind Familienbetten schädlich für das Liebesleben, das Risiko für den plötzlichen Kindstod ist erhöht und Kinder würden niemals alleine schlafen wollen. Liebesleben muss sich ja nicht immer nur im Bett abspielen. Suchen Sie sich andere Plätze und genießen die gemeinsame Zeit mit Ihrem Partner.

Egal wie Sie es machen, es wird immer einen anderen Weg geben. Hauptsache Sie sind zufrieden und ausgeschlafen! Und wenn gar nichts mehr funktioniert, hier hat ein Körnerkissen immer Wunder bewirkt.

Haben Sie so etwas auch erlebt?

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

Ein Kommentar

  • Hallo Marie,

    toller Beitrag, was aber sehr wichtig ist und eigentlich klar sein sollte, dass jeder Mensch individuell ist und Babys noch viel mehr. Leider wissen wohl nicht alle Eltern, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse seines Babys zu kennen und zu erfüllen….

    Daher sollten sich werdende oder „schon“ Eltern auch mit dem Thema beschäftigen.

    LG Karo

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