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Zahnspange bei Kindern: Vielfältige Faktoren und präventive Tipps

Mädchen lachen Zahnspange
Verfasst von Marie Franke

Ein strahlendes Kinderlachen gehört zum Leben dazu und es wäre schade, wenn dieses aufgrund von schiefen Zähnen nicht zum Vorschein kommt. Denn Fehlstellungen der Zähne können dieses Kinderlachen beeinträchtigen. Wann eine Zahnspange bei Kindern notwendig ist, welche Dinge und präventiven Tipps Sie beachten müssen, um einer Spange vorzubeugen, bekommen Sie heute bei uns.

Wussten Sie, dass nur jeder Zwanzigste ein ideales Gebiss hat? Denn lückenlose und gerade Zähne sind in unserer heutigen Gesellschaft leider immer noch kein natürliches Gut. Die Faktoren für eine Fehlstellung sind vielfältig und nicht immer kann der Grund für eine Zahnfehlstellung festgestellt werden. Auch wenn Sie alle präventiven Maßnahmen einhalten, kann es trotzdem sein, dass Ihr Kind eine Zahnspange benötigt.

Nuckeln als Faktor für Fehlstellungen

Langes Nuckeln am Schnuller kann den Kiefer negativ beeinflussen. Daher sollten Eltern an ein frühzeitiges Abgewöhnen des Schnullers denken. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Meine Tochter hat ihren Schnuller geliebt und die ersten Nächte ohne ihn waren nicht nur für das kleine Wesen ein großer Schock. Doch mit der Zeit konnten wir gute Alternativen schaffen und nach wenigen Tagen war der Schnuller bei uns allen schon komplett vergessen.

Ihr Kind verweigert einen Schnuller und nutzt lieber seinen Daumen? Auch langes und ausgedehntes Daumenlutschen führt zu Zahnfehlstellungen. Achten Sie bitte darauf, dass Ihr Kind keine übertriebenen Nuckel-Versuche durchführt und besuchen Sie Ihren Kinderarzt, wenn Ihnen das Verhalten Ihres Kindes Bauchschmerzen bereitet.

Zahnspange Kind Hand

Termine beim Zahnarzt schon früh einplanen

Die schlimmsten Faktoren sind jedoch Karies und ungeeignete Sauger für Flaschen. Ein frühzeitiger Verlust von Milchzähnen weist auf schlechte Pflege der Zähne hin. Die Karies kann sich bis in den Kiefer vorarbeiten und einem gesunden Wachstum im Weg stehen. Die gründliche und regelmäßige Zahnpflege sollte daher schon früh in den Alltag von Kindern integriert werden. Ebenso sollten Sie als Eltern regelmäßig an Zahnarzttermine denken. Wenn Sie Fragen zu sinnvollen Saugern haben, kann Ihnen der Zahnarzt wertvolle Tipps mitteilen, so sichern Sie sich bestmöglich ab.

Doch immer wieder kommt es, trotz präventiver Maßnahmen dazu, dass Zahnspangen bei Kindern unumgänglich sind. Mein Tipp: Machen Sie sich keine Vorwürfe, denn Schuld sind Zähne und Kiefer, nicht Sie als Eltern! Viele Eltern denken, dass sie versagt haben. Vergessen Sie dieses Gefühl!

Zahnspange bei Kindern – Ab wann raten Ärzte dazu?

Hat Ihr Zahnarzt eine Fehlstellung der Zähne festgestellt? Viele Ärzte raten schon Spangen für das Milchgebiss zu tragen. Der Verband der Zahnärzte empfiehlt aber dazu, frühestens nach dem letzten Milchzahn mit einer Spange zu beginnen.

Da die Kosten nicht unermesslich sind, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kieferorthopäden einen Kostenplan aufstellen und einen sinnvollen sowie individuellen Behandlungsplan ausarbeiten. Von Vorteil ist eine Zahnspange bei Kindern ab dem 12. Lebensjahr, denn jetzt ist das Wachstum noch nicht vollkommen beendet und die Pubertät hält Einzug.

Zahnspange bei Kindern

Welche Arten von Zahnspangen sind möglich?

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Zahnspangen: feste und lose. Für gesetzlich Versicherte gibt es ein Basismodell mit Metallbrackets und Stahlbögen. Die optisch unauffälligere Variante aus Kunststoff oder Keramik muss in Eigenleistung bezahlt werden, medizinisch ausreichend ist auch das Basismodell.

Bei leichteren Fehlstellungen sind lose Zahnspangen völlig ausreichend und werden von den Krankenkassen bezuschusst. Sie als Eltern müssen allerdings immer einen Anteil von 10 bis 20 % selber leisten, oftmals wird dieser aber nach erfolgreicher Behandlung zurückerstattet. Die Tragedauer für eine Zahnspange bei Kindern ist ebenso individuell, wie die festgestellte Fehlstellung.

Was ich Ihnen raten würde? Lassen Sie sich gut beraten und bei auftretenden unwohlen Gefühlen ist eine Zweitmeinung von Vorteil. Viel wichtiger ist aber nach wie vor die Prävention und der Blick auf das Lutsch-und Saugverhalten Ihrer Kinder.

Hatten Sie als Kind eine Zahnspange? Welche Tipps würden Sie anderen Eltern geben?

Ihre Marie Franke

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Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

18 Kommentare

  • Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich hätte nicht gedacht, das Nuckeln ein Faktor für Fehlstellungen sein kann. Gut zu wissen, das langes Nuckeln am Schnuller den Kiefer negativ beeinflussen kann, sodass Eltern an ein frühzeitiges Abgewöhnen des Schnullers denken sollten. Da habe ich nicht bedacht, als mein Kind noch klein war. Jetzt ist meine Tochter im Teenager Alter und eine Zahnspange wurde uns empfohlen. Deswegen suche ich nun einen kompetenten Kieferorthopäde für Kinder in Tirol

  • Danke für den tollen Beitrag über die Zahnspange bei Kindern. Sehr oft müssen Kinder und Jungendliche eine Spange tragen. Ichhabe mich lange gefragt, warum es immer wieder dazu kommt und warum es bei so vielen nötig ist. Ich finde es interessant, dass dies schon aus der Kindheit kommt. Danke!

  • Ich denke es ist sehr wichtig, dass die Zahnspange eingesetzt wird, wenn sie vom Zahnarzt aus irgendwelchen Gründen empfohlen wurde. Schließlich ist es gefährlich keine Spange zu haben, wenn man dringend eine braucht. Ich habe von meinem Doktor vor kurzem Zahnimplantate eingesetzt bekommen. Er sagt, dass eine Zahnspange so etwas verhindern hätte können!

  • Interessant, dass ab dem 12. Jahr zu einer Zahnspange geraten wird. Eine Freundin von mir hat einen Sohn, der erst acht Jahre alt ist, aber schon eine Zahnspange bekommen soll. Sie ist nun ratlos, weil sie auch denkt, dass es zu früh ist. Woran misst man also, ob eine Zahnspange wirklich dringend erforderlich ist, oder ob auf sie verzichtet werden könnte?

  • Interessant, dass es wirklich nur die feste und die lose Zahnspange gibt. Ich habe neulich etwas von einer unsichtbaren Zahnspange erfahren. Das würde mich interessieren. Meine Tochter war beim Zahnarzt und braucht eine Spange, weigert sich derzeit aber. Eventuell wäre eine unsichtbare Spange eine gute Alternative!

  • Hallo Marie, du hast Recht, die Zitze kann bei Kindern zu Zahnbewegungen führen. Deshalb trägt meine Tochter jetzt eine Zahnspange. Aber seine Behandlung sollte nicht sehr lange dauern, denn zum Glück sind seine Zähne nicht zu weit verschoben.

  • Ich finde Zahnspangen total cool. Keine Ahnung warum, aber Menschen mit Zahnspange wirken auf mich sehr sympathisch. Ich selbst hatte nie eine und werde wahrscheinlich nie eine bekommen. Sicherlich ist das such etwas lästig zu putzen. Die vielen kleinen Pads machen es bestimmt nicht einfach. Danke für den super Beitrag!

  • Danke für die Tipps zu Zahnspangen bei Kindern. Unser Kieferorthopäde hat schon angekündigt, dass unsere Kinder wahrscheinlich Zahnspangen bekommen sollten. Unsere Kinder haben nie genuckelt, daran kann es wahrscheinlich bei unseren nicht liegen. Aber danke für all die Infos und Tipps! Hat uns sehr geholfen.

  • Hallo, auch wenn ich von einer Zahnspange verschont wurde, kann es trotzdem sein, dass meine Kinder davon betroffen sind. Ich wollte früher sogar immer eine Spange, weil die so Stylisch aussahen früher. Heute sagen meine Augen etwas anderes. Danke!

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