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Gelbsucht bei Neugeborenen: Wenn der Ikterus Eltern besorgt

Verfasst von Marie Franke

Die Geburt des Kindes ist einer der tollsten Momente vieler Eltern. Doch nicht immer ist das Kind gesund und fit. Eine Gelbsucht bei Neugeborenen ist zum Beispiel leider nichts seltenes. Etwa 60 % aller Neugeborenen leider nach der Geburt an einem Ikterus. Warum Sie als Eltern keine Angst haben müssen und welche Ursachen ein Ikterus hat, lesen Sie heute bei uns.

Meine Tochter kam vor fast 6 Jahren einige Wochen zu früh auf die Welt. Trotz ihres Gewichts und der Anzeichen eines reifen Neugeborenen, war ihr kleiner Körper komplett Gelb. Noch heute wird mein Puls etwas schneller, wenn wir uns die ersten Fotos von ihr anschauen. Denn meine Angst, dass ihr etwas zustoßen könnte, war damals sehr groß. Heute weiß ich, dass diese Angst völlig unbegründet war. Denn der Bilirubin-Wert wurde mehrfach am Tag getestet, sodass ein Aufsteigen des Bilirubin in die Blut-Hirn-Schranke sofort erkannt worden wäre.

Die Gelbsucht bei Neugeborenen – Ursachen

Der Ikterus – die Gelbsucht – ist eine der häufigsten Auffälligkeiten nach einer Geburt. Auch reife und gesunde Neugeborenen können davon betroffen sein. Die Ursachen sind vielfach, meist ist die Gelbsucht jedoch ein normaler Prozess nach der Geburt. Ihr Baby muss sich auf die neue Situation außerhalb Ihrer Gebärmutter einstellen.

Durch den Abbau von Hämoglobin entsteht der gelbe Gallenfarbstoff Bilirubin. Da die Leber von Neugeborenen oftmals noch unreif ist, fällt der Umbau in vielen Fällen schwer. Durch die erhöhte Menge von Bilirubin im Körper, färbt sich die Haut von Ihrem Baby gelb.

Gelbsucht bei Neugeborenen

Wenn die Sorge um das eigene Kind steigt

Und jetzt? In den ersten Tagen nach der Geburt hat meine Tochter regelrecht gestrahlt. Ihr Gesicht war so gelb, fast orange, sodass sie komplett anders aussah, als ihre Zimmergenossen.

Viele Neugeborene mit Gelbsucht neigen dazu, schneller zu ermüden. Aus diesem Grund fällt auch die Nahrungsaufnahme sehr schwer. Dieser Kreislauf ist ziemlich tückisch: denn nur wenn das Kind zunimmt und größer wird, kann auch die Leber wachsen und reifer werden.

Was da hilft? Das fiese Aufwecken von schlafenden Babys. Die ersten zwei Wochen nach der Geburt mussten wir mit einem Wecker penibel an die Essenszeiten denken und jede Mahlzeit notieren. Der Bilirubin-Wert meiner Tochter wurde täglich kontrolliert, denn ihr sollte die Lichttherapie erspart werden.

Die Lichtthearpie

Viele Neugeborene, deren Biliribun-Wert weiter ansteigt, dürfen für mehrere Stunden unter einer speziellen Lampe liegen. Durch die Lichttherapie werden die Biliribuni-Moleküle animiert, sich in eine wasserlösliche Form zu entwickeln. Dabei sollten Neugeborene viel trinken. Durch die Wärme schwitzt der kleine Körper und verliert vermehrt an Flüssigkeit.

Gelbsucht bei Neugeborenen

Hilfe durch die Hebamme

Auch Ihre Hebamme kann Sie sinnvoll unterstützen. Meine Hebamme hat meiner Tochter täglich einige Tropfen Bili-Tee gegeben. Die Mischung aus Schöllkraut, Mariendistel, Löwenzahnkraut- und Wurzel sowie Baldoblättern senkt den Bilirubin-Wert im Blut. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen: dieser Tee wirkt schnell und zuverlässig.

Innerhalb weniger Tage wurden die kleinen Beinchen immer rosafarbener und auch der Bauch verlor schnell seine gelbe Farbe. Zuletzt verlässt der gelbe Farbstoff die Schleimhäute, weshalb die Augen meiner Tochter noch ein paar Tage länger gelb schimmerten.

Hilfe im Wochenbett

Eine Geburt ist nicht zur für Ihr Kind sehr anstrengend. Auch Sie als Eltern, besonders als Mutter, sind erschöpft und manchmal auch von Ihren Gefühlen und der neuen Verantwortung überrollt. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Fragen von Ärzten und Krankenschwestern beantworten zu lassen. Denn hierbei geht es um Ihr Kind. Ich habe mir damals mehrfach erklären lassen, wie es zu der Gelbsucht bei meiner Tochter kam. Mir hat dieses Wissen sehr geholfen.

Haben auch Sie Erfahrungen mit Gelbsucht bei Neugeborenen?

Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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