Meine Tochter ist gerade 6 Jahre alt geworden, kann mittlerweile den Fernseher einschalten und würde trotzdem niemals alleine etwas anschauen. Aus Erzählungen weiß ich, dass viele Kinder schon in diesem Alter keine Grenzen mehr gesetzt bekommen und die Masse der Überforderung durch Medien hier schon weit fortgeschritten ist. Wie wir vorgehen? Ich habe keine Listen, Pläne oder Regeln für die Medienerziehung, an die ich mich halte. Ich entscheide nach Bauchgefühl und habe immer im Hinterkopf, dass Mediennutzung zwar enorm wichtig ist, man die Häufigkeit aber nicht übertreiben sollte.
Das Besondere in den Vordergrund stellen
Fernsehen sollte nicht aus Langeweile passieren. Wir als Eltern suchen gezielt nach Serien, die wir für altersgemäß und angebracht halten. Viele Kinderserien haben einen erzieherischen und pädagogischen Mehrwert und taugen mehr, als bloße Ballerserien. Was mir dabei wichtig ist: Wir schauen egal was, immer zusammen an. So kann meine Tochter direkt Fragen stellen und ist nicht alleine. Wenn Sie sich Gedanken über das richtige Alter machen, müssen Sie auf Ihren Bauch hören. Hier gibt es kein richtig oder falsch, ich würde nur nicht zu früh anfangen. Denn dann ist das alles selbstverständlich und wird viel häufiger durch die Kinder eingefordert.
Medienerziehung – Regeln müssen sein
Sobald meine Tochter älter ist, werden wir Regeln aufstellen. Für sie soll die Nutzung eines Handys und des Internets keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas Besonderes sein. Erst neulich traf ich eine Mutter, deren Sohn mit 6 seinen ersten Fernseher auf dem Zimmer hatte. Sowas würde ich nie erlauben und gut heißen. Trotzdem gilt, dass jede Familie ihren eigenen Weg gehen muss und auch die Regeln alleine aufstellt.
Wie viel ist also zu viel?
Ich glaube, dass Kinder im Vorschulalter maximal 90 Minuten fernsehen pro Woche sollten. Natürlich kann das mal mehr oder weniger sein, aber ein Parken vor dem Gerät für 1-2 Stunden pro Tag finde ich komplett unpassend. Spätestens ab der Pubertät haben wir Eltern immer weniger Einfluss auf den Medienkonsum unserer Kinder. Ich glaube fest daran, dass der frühe Austausch dazu beitragen wird, dass meine Tochter offener mit ihrem Konsum umgehen wird. Ob ich recht behalte, werden wir dann in 10 Jahren sehen.
Social Media – Die neue Falle
Bei älteren Kindern kommt die Nutzung von Handys und Social Media ins Spiel. Gerade wenn das erste Handy sehnlichst erwartet wird, sollten Sie als Eltern Regeln für den Gebrauch aufstellen. Sprechen Sie ganz klar ab, welche Grenzen Sie setzen. Wie viele Stunden darf am Handy gedaddelt werden? Wie viel Zeit darf Ihr Kind auf Youtube verbringen? Das erste Handy wird es hier erst zum Anfang des fünften Schuljahres geben. Aber nur mit einer installieren App, mit der wir als Eltern den Gebrauch und die Nutzung steuern können.
Sie sind der Chef
Was ich noch mit auf den Weg geben möchte: Sie sind der Chef. Stellen Sie Regeln auf und achten auf die Einhaltung. Kommen Sie mit Ihren Kindern ins Gespräch und erklären, warum es Regeln gibt und was gerade im Internet für Dinge geschehen. Ich möchte Ihnen keine Angst machen, das Internet ist ja nicht immer schlecht, aber offene Augen sind manchmal hilfreich.
Welche Regeln haben Sie aufgestellt? Wie sind Ihre Gedanken?
Ihre Marie Franke
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