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Schwangerschaft –  Mythen, Gerüchte und Wahrheiten

Schwangerschaft – Mythen, Gerüchte und Wahrheiten
Verfasst von Marie Franke
In der Schwangerschaft gibt es neben den erfreulichen Momenten auch Dinge, die oft vergessen werden. Über viele Wahrheiten wird hartnäckig geschwiegen. Was Sie wirklich wissen sollten und Ihnen niemand gesagt. Eine erfahrene Mutter packt aus.

Sobald man Ihnen die Schwangerschaft ansieht, werden Sie mit Informationen und gut gemeinten Ratschlägen überhäuft werden. Neben vielen nützlichen Infos werden häufig die „Unangenehmen“ ausgelassen. Von Schwangerschaftsstreifen bis Inkontinenz finden Sie hier alle wichtigen Themen.

Schwangerschaftsstreifen

Schwangerschaft -  Mythen, Gerüchte und Wahrheiten

Haben Sie auch jeden Tag ihren Bauch eingeölt? Hatten Sie auch die Hoffnung, dass durch das tägliche Eincremen keine Schwangerschaftsstreifen entstehen? Egal wie viel sie schmieren, cremen oder einölen, ist ein Streifen einmal da, so geht er auch nicht mehr weg. Das Problem ist eine genetische Bindegewebsschwäche. Ich kann Ihnen sagen, jeder meiner Streifen ist bis heute sichtbar. Aber gehören nicht eben diese Streifen zu Ihnen? Mit der Zeit verblassen die Streifen allmählich und werden weicher.

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Blähungen, Übelkeit und Verstopfung

Schwangerschaft

Durch die hormonellen Veränderungen, verändert sich auch Ihre Verdauung. Die Verdauungsorgane müssen in der Schwangerschaft harte Arbeit leisten. Durch die Anpassung an ein zweites Wesen, welches versorgt werden muss, braucht der Körper Zeit. Nach den ersten Wochen verschwinden Symptome, wie Übelkeit und Erbrechen, in der Regel. Viele Schwangere kämpfen trotzdem durchgehend für eine vernünftige Verdauung. Ein warmes Glas Wasser am Morgen und ballastreiche Ernährung, sowie Nahrungsmittelergänzung regen den Stoffwechsel an.

Sex in der Schwangerschaft ist schädlich fürs Kind

Dieses Gerücht hält sich seit langer Zeit in den Köpfen von unseren Großmüttern. Auch in der Schwangerschaft darf das Sexualleben nicht vernachlässigt werden. Natürlich sollten keine Experimente und ausgefallenen Stellungen ausprobiert werden. Suchen Sie sich Stellungen, in denen Sie sich wohlfühlen und es genießen können. Auch ein Gleitgel kann helfen. Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt und Ihrer Hebamme, sollten Problemen auftauchen.

Der Partner findet einen nicht mehr attraktiv

Viele Frauen haben das Gefühl, dass ihr Partner sie nicht mehr attraktiv findet. Der Körper verändert sich. Der Busen wächst, der Bauch wird größer und sämtliche Problemzonen gehen auseinander. Trotzdem sehen Sie wundervoll aus. Viele Männer finden ihre Partnerin gerade in der Schwangerschaft besonders sexy und attraktiv. Demzufolge sollten Sie das Glück über Ihre Schwangerschaft ausstrahlen.

Inkontinenz vor und nach der Geburt

Vielen Frauen ist es schon passiert: die Blase ist zu voll und mit einem Niesen geht etwas ins Höschen. Durch den Fötus wird der Druck auf die Blase erhöht und Inkontinenz ist eine häufige Begleiterscheinung von Schwangeren. Auch nach der Schwangerschaft, vor allem nach einer natürlichen Geburt, ist der Beckenboden ausgeleiert. Achten Sie auf ihre Übungen und spannen Sie den Beckenboden regelmäßig an.

Brauche ich wirklich Maxibinden?

Schwangerschaft

Der Wochenfluss gehört zu einer Geburt wie das Baby. Er ist nicht zu unterschätzen und für Ihre Genesung notwendig. Finger weg von Tampons und Slipeinlagen. Achten Sie auf regelmäßige Hygiene. Besonders nach einem Dammschnitt oder Dammriss sollten Sie jedoch vorsichtig, mit ihrem Intimbereich, sein. Doch unterschätzen Sie den Wochenfluss nicht und schaffen sich schon einen Vorrat an Maxibinden an. Die ersten 6-8 Wochen nach der Geburt müssen Sie dadurch.

Von wegen perfekte Geburt

Schwangerschaft

Durch die Medien gehen wir davon aus, dass eine Schwangerschaft nach 2-3 Presswehen
erledigt ist und die Mutter top gestylt aussieht. Die Realität ist eine andere. Geburten dauern, gerade beim ersten Kind, gerne mehrere Stunden an. Der Muttermund muss sich weiten und dem Baby Platz schaffen. Die Mütter sind nach der Geburt oft total erschöpft, freuen sich aber riesig über das neue Leben. Dennoch kann die Geburt der Plazenta  noch einmal genauso weh tun, wie die eigentliche Geburt des Kindes. Ist das Nähen von Dammrissen und Dammschnitten erforderlich, heißt es oft: Zähne zusammenbeißen und durch. Diese Details sprechen viele Mütter nicht an. Eine Geburt soll eben perfekt sein.

Ein Kaiserschnitt als Lösung?

Die Rate der Wunschkaiserschnitte hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Viele Mütter wünschen sich, aufgrund der Vorteile, einen Kaiserschnitt. Doch birgt ein Kaiserschnitt wirklich mehr Vorteile? Natürlich muss das Kind nicht durch den Geburtskanal, ein Dammschnitt oder Riss ist nicht möglich und die schmerzhaften Wehen bleiben oft aus. Die Schmerzen tauchen nach einem Kaiserschnitt erst im Nachhinein auf. Die Narbe tut weh und das alleinige Aufstehen ist in den ersten Tagen kaum möglich. Der Bauch schmerzt und jeder Lacher tut weh. Ob ein Kaiserschnitt wirklich weniger schmerzhaft ist, ist nicht zu beantworten. Die Vor-und Nachteile muss jede Schwangere für sich selbst abwiegen.

Auch wenn es viele abschreckende Wahrheiten über die Schwangerschaft und Geburt gibt, so ist ein Baby doch all das Wert.

Haben Sie noch spannende Wahrheiten über Ihre Schwangerschaft?

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

6 Kommentare

  • Toller Artikel! Tatsächlich wurde viel erwähnt von dem ich gar nicht gewusst habe. Mein Mann und ich sind selber gerade in Baby-Planung und bin deswegen immer wieder froh etwas zu diesem Thema dazu zu lernen.
    LG Melinda

  • Ich finde, es fehlen noch die Wahrheiten über das Medizinsystem und Schwangerschaft: Ständige Untersuchungen, ständige Termine, vaginale Untersuchungen, Muttermundkontrollen, extrem mühsame Zuckerbelastungstests (wenn man mit Übelkeit zu kämpfen hat, die Zuckerlösung erbricht und aufgefordert wird, noch einmal zu trinken, fragt man sich schon, wo man gelandet ist), unangenehme Zuschauer bei der Geburt (ich finde es nicht beruhigend unter Schmerzen von einem Arzt und zwei Hebammen angestarrt zu werden, die unter anderem dazu bereit sind mein Genital mit einer Dammschere zu verstümmeln), CTGs, Einleitungen, Zangen, Saugglocken, Drohungen und immer längere Einverständniserklärungen bei der Geburtsanmeldung.
    Dann wären da noch die Begleiterscheinungen der Gesellschaft. Ständige Fragerei nach intimsten Details: Wo entbindest du? Wie entbindest du? War das Absicht? Ständige Übergriffigkeiten: Leute, die auf den Bauch fassen. Leute, die einem sagen, dass man seine Füße nicht ins kalte Wasser halten soll, weil …? Leute, die einem sagen, dass man keinen Kaffee trinken soll. Leute, die einen beschimpfen, weil man mit einem Babybauch an der Tankstelle für den Mann im Auto ein Bier mitnimmt. Leute, die einem im neunten Monat noch schnell die furchtbarsten Geburtshorrorgeschichten reinwürgen oder so eigenartige Dinge sagen wie „Das wird sicher ein Notkaiserschnitt, ich spür sowas.“ Leute, die Frauen für verrückt halten, weil sie eine Hausgeburt wollen. Leute, die Frauen für verrückt halten, weil sie sich einen Kaiserschnitt wünschen. Leute, die Frauen für Weicheier halten, weil sie eine PDA wollen. Leute, die Frauen für bequem halten, weil sie nicht stillen wollen. Leute, die Frauen für verrückt halten, weil sie sehr lange stillen wollen. Die Liste könnte man ins Unendliche fortführen.
    Schwanger sein ist manchmal ganz nett, manchmal auch total mühsam. Aber unabhängig von den körperlichen Aspekten, wird es einem auch echt mal vermiest von außen. Aber das seh ich nur so, weil ich empfindlich bin. Schwangere sind nämlich seeeehhhrr empfindlich. Die Hormone und so. Schließlich besteht man nur noch aus Hormonen. Das veranlasst aber niemanden, Rücksicht zu nehmen. Frauen werden dann oft einfach nicht mehr Ernst genommen. Muss nicht so sein. Kommt aber oft vor. Dafür sollte man sich auch mal rüsten.
    Ich empfand das nie als „die schönste Zeit“ und empfand solche Aussagen wie „Genießen Sie noch die Schwangerschaft“ mit Venenentzündungen, Übelkeit und allem drum und dran als blanken Hohn. Immerhin hatte ich keinen Mann, der noch so Sprüche schiebt wie „Ich würde es auch selbst machen, wenn ich könnte.“ (hört man auch gelegentlich), sondern sagte „Ich bin froh, dass ich das nicht machen muss.“ Wenigstens ehrlich. Das Baby ist das Ziel, aber deswegen muss man das nicht alles super finden.

    • Liebe Siona,
      meine Hebamme sagt immer: Jedes Kind, jede Schwangerschaft, jede Geburt und jede Mutter ist anders. Die äußeren Umstände können noch so perfekt sein, jeder hat eine andere Art mit Dingen umzugehen. Ich kann Ihre Gedanken sehr gut verstehen und bin häufig selber in diesem Gedankenwirrwarr gefangen. Mir hilft dann immer atmen und Dinge runterschlucken, denn auch hier kann man es niemandem recht machen.
      Ihre Marie Franke

  • Kreisrunder Haarverlust während der Schwangerschaft!
    Während der Schwangerschaft produziert der weibliche Körper vermehrt weibliche Geschlechtshormone, die als Östrogene bezeichnet werden. Bei vielen Frauen sorgt die gesteigerte Hormonproduktion dafür, dass ihr Haar während der Schwangerschaft besonders füllige und glänzende ist. Das liegt daran, dass sich durch den Östrogenschub mehr Haare in der Wachstumsphase befinden und damit am Kopf gehalten werden. Bei anderen Frauen wiederum wirkt sich die Veränderung des Hormonhaushaltes gegenteilig aus und Haarverlust entsteht. So kann auch kreisrunder Haarverlust während der Schwangerschaft plötzlich auftreten.

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