Der Schwangerschaftstest ist positiv. Die morgendliche Übelkeit setzt mit dem Ausbleiben der Regelblutung ein und die ersten Heißhungerattacken zeigen deutlich: Sie sind schwanger. Die befruchtete Eizelle begibt sich auf ihren Weg in Richtung Gebärmutter. Der einzige Unterschied zur normalen Schwangerschaft: diese Eizelle wird nicht in der Gebärmutter ankommen. Vielmehr nistet sie sich im Eileiter ein und wird nach einigen Wochen Symptome auslösen. Der Grund für eine Eileiterschwangerschaft ist eine funktionelle Störung. Dadurch werden mechanische Hindernisse ausgelöst.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gehörte die Eileiterschwangerschaft zu den häufigsten Todesursachen bei jungen Frauen. Bei einem Tubarabort füllt sich der Eileiter mit Blut. Durch einen Riss entsteht eine starke Blutung. Bleibt eine Eileiterschwangerschaft unbeachtet, kann der Eileiter reißen. In dieser Situation ist Eile geboten, denn sie kann schnell lebensgefährlich werden. Daher sollten Sie bei starken Unterleibsschmerzen, Schmierblutungen und starken Blutungen sofort einen Arzt aufsuchen. Beziehungsweise sollten Sie die Symptome abklären lassen. Eine Eileiterschwangerschaft wird meist zwischen der 6. und 9. Schwangerschaftswoche entdeckt und sollte unverzüglich operativ behandelt werden.
Eileiterschwangerschaft: Ursachen
Die Ursachen von extrauterinen Schwangerschaften sind sehr individuell. Oftmals ist der Transport des Eis durch eine Störung des Eileiters gehindert. Auch eine Endometriose kann für eine Eileiterschwangerschaft verantwortlich sein. Hierbei befindet sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Diese Erkrankung ist häufig schmerzhaft und kann zu ungewollter Kinderlosigkeit führen. Auch Verwachsungen im Bauchraum, insbesondere an den Eileitern, können die Eileiterdurchlässigkeit beeinträchtigen. Dadurch kann ein Eileiterschwangerschaft entstehen. Auch Operationen am Unterleib, künstliche Befruchtungen und frühere Eileiterschwangerschaften erhöhen das Risiko.
Symptome und Möglichkeiten
Sobald Sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser wird dann einen Ultraschall machen und feststellen können, wo sich die Eizelle eingenistet hat. Oftmals wird eine Eileiterschwangerschaft erst bei den regelmäßigen Untersuchungen festgestellt, da sie bis dahin keine Symptome erzeugt hat. In diesen Fällen kann ein operativer Eingriff nicht nötig sein. Die individuelle Entscheidung trifft letztendlich aber Ihr behandelnder Gynäkologe. Hier sind die Meinungen sehr unterschiedlich und Sie sollten eine persönliche Entscheidung treffen. Wägen Sie alle Möglichkeiten ab und besprechen Sie die Situation mit ihrem Frauenarzt.
Nach der Eileiterschwangerschaft
Nach einer Eileiterschwangerschaft wird eine Wartezeit von drei Monaten empfohlen bevor Sie wieder schwanger werden sollten. Schließlich muss Ihr Körper wieder zu Kräften kommen. Dennoch sollten auch Sie diese Zeit nutzen, um das Erlebte zu verarbeiten. Die psychische Belastung ist sehr individuell und gerade in den ersten Tagen sind viele Frauen sehr stark. Andererseits ist auch die Trauer sehr wichtig. Sprechen Sie Ängste und Gefühle offen an. Rufen Sie auch ihre Hebamme an, sie wird ein offenes Ohr haben. Dennoch dürfen Sie Ihren Mut nicht verlieren.
Das wichtigste in dieser Situation ist aber das Vertrauen in Ihren Körper. Folglich sollten Sie sich keine Vorwürfe machen und weiterhin positiv denken. Ich weiß, dass dieser Verlust schwer ist und unglaublich schmerzen wird. Die Zeit heilt jedoch alle Wunden und schon bald werden Sie einem kleinen Wunder das Licht der Welt schenken.
Haben Sie persönliche Erfahrungen mit einer Eileiterschwangerschaft? Wir würden uns freuen, wenn Sie diese mit uns Teilen.
Ihre
Marie Franke
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