Liebe, Sexualität & Familie

Gesund ins Leben mit PRE-Milch und Fläschchen

Liebevolle Mutter gibt Ihrem Baby Pre-Milch
Verfasst von Marie Franke

Die Pre-Milch hat in den letzten Jahren eine enorme Weiterentwicklung gemacht. Warum Flaschenkinder heute nicht mehr benachteiligt sind und Pre-Nahrung kein Teufelszeug mehr ist, erfahren Sie heute bei uns.

Überall lauert sie. Versteckt hinter netten Augen und gemeinen Blicken: die Stillpolizei. Lachen Sie jetzt? Die Stillpolizei gibt es wirklich. Meine große Tochter habe ich nie gestillt. Von Anfang an, bekam sie die Flasche. Und jetzt werden Sie noch lauter lachen. Sie ist gesund, groß und völlig normal entwickelt und das dank Pre-Milch. Doch im Laufe ihres ersten Lebensjahres durfte ich häufig in Kontakt mit der Stillpolizei treten. Denn Kinder, die nicht gestillt werden, erfahren eine Reihe von Nachteilen: sie sind schlechter in der Schule, häufiger krank, können den Mund nicht richtig schließen, schlafen schlechter oder besser und so weiter. Das ist alles vollkommener Quatsch. Meine Tochter hat nicht eine Allergie, mein Sohn, mit 16 Monaten noch immer gestillt, hat fast gegen jedes Nahrungsmittel eine Allergie. Machen Sie Ihre Ohren also sofort zu, wenn die Stillpolizei Ihnen mit Ammenmärchen ein schlechtes Gewissen machen möchte. Jede Frau, die nicht stillt, hat ihre Gründe. Ich konnte mir damals überhaupt nicht vorstellen zu stillen. Heute könnte ich mir nicht vorstellen, meinem Sohn die Flasche zu geben. So unterschiedlich sind die Meinungen und so unterschiedlich können sich Meinungen im Laufe der Jahre verändern. 

Mutter gibt Baby die Falsche mit Pre-Milch

Pre-Milch: Die gute Alternative zum Stillen.

Wissen Sie, seit wann es Pre-Milch, also ein extra hergestellter Muttermilchersatz, gibt? Seit 1865. Die „Liebigsche Suppe“ war die erste zusammengemischte Alternative zum Stillen. Natürlich wurden auch schon lange vor dieser Entdeckung nicht alle Kinder gestillt. Die häufigste Alternative waren Kuh-und Ziegenmilch. Schon 1522 wird in der Literatur auf Alternativen hingewiesen. Historiker forschen bis heute und suchen nach Quellen für frühere Alternativen. In den 1890er Jahren entwickelte die Firma Nestle das „Nestlesche Kindermehl“. Bei der Recherche zu diesem Thema hat mich diese Info sehr fasziniert. Denn Nestle entwickelt also seit mehr als 130 Jahren Milchpulver. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war der Beruf der Amme weit verbreitet. Viele Frauen, die nicht stillen konnten oder aus anderen Gründen nicht stillen wollten, stellten Ammen ein. Das Leben der Ammen war ein gutes, sie bekamen reichlich Lohn und waren im Haus die höheren Angestellten. Nach und nach starb der Beruf der Ammen aus, nicht zuletzt durch die Entwicklung von Milchpulver.

Baby mit Pre-Milch-Flasche

Welche Pre-Milch ist die richtige?

Wenn Sie heute im Drogeriemarkt stehen, ist das Angebot an Pre-Nahrung riesig. Fast jede namenhafte Firma hat mehrere Produkte auf dem Markt, die vieles versprechen. Es gibt allergenarme Nahrung, hypoallergen HA-Nahrung, Pulver bei Bauchschmerzen bzw. Reflux und Milchpulver, dass angeblich satter macht. Bei meiner Tochter wusste ich überhaupt nicht, was die richtige Nahrung war. Oft haben Hebammen viel Erfahrung mit den unterschiedlichen Sorten. Auch der Kinderarzt hat häufig einen Tipp. Bei Kindern, die ein erhöhtes Risiko für Allergien haben, sollte allerdings immer eine HA-Nahrung genommen werden. Wenn Sie mich jetzt persönlich nach meiner Meinung fragen, dann würde ich auf 1er und 2er Nahrung immer verzichten. Die Stärke, die dort enthalten ist, halte ich für überflüssig. Aber wie immer, wenn es um Kinder geht, bekommen Sie 1000 Meinungen zu diesem Thema. Es kann sogar sein, dass Ihr Kind die eine Nahrung, die Sie ausgesucht haben nicht verträgt und Sie eine Reihe von Produkten testen müssen.

Bindung klappt auch mit Falsche und Pre-Milch

Kinder, die mit der Flasche ernährt werden, werden garantiert genauso geliebt. Häufig heißt es, dass die Bindung zwischen Mutter und Kind so nicht entstehen kann. Auch das ist Quatsch. Der große Vorteil von Milchpulver ist auch, dass die Väter von Anfang an Teil der Ernährung sein können. Natürlich heißt es immer, dass Muttermilch das Beste für Babys ist. Es ist auf jeden Fall das Natürlichste aber nicht immer ist Stillen möglich. Haben Sie daher keine Sorge, und auch kein schlechtes Gewissen, wenn Ihr Kind Pre-Milch bekommt!

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Stillpolizei gemacht? 

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

2 Kommentare

  • Obwohl ich nach der Geburt extreme Probleme aufgrund unerkannter Plazentareste wie Ganzkörperkrämpfe beim Stillen, Fieber und anderes hatte, waren Hebammen und Co so fokussiert darauf, dass Stillen das Beste ist, dass keiner sich darüber Gedanken machte, was Stillen um jeden Preis für Auswirkungen auf die Beziehung haben kann. Ich musste auf verschiedenste Medikamente verzichten, die eigentlich notwendig gewesen wären, mein Kind war nur am Schreien, weil sie nicht genug Milch bekam, wir sind um die verschiedensten Abpumpmaschinen gerannt, weil meine Tochter irgendwann auch nicht mehr trinken wollte und waren total fix und fertig und ich hatte das Gefühl, dass ich eigentlich nur Abpumpen musste, während mein Mann sich um das Kind kümmert und ich gar nichts von meinem Baby mitbekomme, außer, dass ich schon einen Weglaufreflex verspürte, wenn ich nur ein Schreien hörte. Nachdem ich zwei Wochen nicht mehr geschlafen hatte und wir einfach nur noch am Rande des Wahnsinns waren, kam meinem Mann in der Nacht plötzlich wie im Wahn die Idee: Wartet mal, Kinder müssen doch nicht verhungern, wenn man nicht stillt. Es gibt doch… ERSATZMILCH!!! Kaum zu glauben, aber das hatten wir bei der ganzen Hysterie um Stilltipps, richtiges Anlegen, Schutzkappen und Abpumpgeräten völlig vergessen und es hat auch niemand darauf hingewiesen, dass das vielleicht eine Möglichkeit wäre. Es war so eine Erleichterung.
    Jedes Mal, wenn irgendjemand kritisiert, dass ein Frau nicht stillt, zu früh abstillt, zu lange stillt oder sonst was, werde ich einfach nur wütend. Von mir aus soll eine Frau fünf Jahre stillen, wenn es ihr passt und eine andere auch völlig ohne Grund einfach die Flasche geben, weil sie das so will. Fertig. Aber dann kommt auch die Fläschchenpolizei und erklärt, dass man nur diese und jene Milch geben sollte. Es ist völlig egal, was man macht, irgendjemand findet sich immer.

    • Liebe Siona!
      Danke für Ihren Kommentar. Ich bin da ganz bei Ihnen und habe aus vielen Gründen mein großes Kind nicht gestillt. Frauen brauchen, gerade in den ersten Wochen des Wochenbettes, seelischen Halt und eine schützende Hand. Eigentlich ist es die Aufgabe der Hebamme eine Reißleine zu ziehen, wenn das Stillen mehr Schaden als Nutzen anrichtet.
      Liebe Grüße Marie Franke

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