Etwa 4 % aller Neugeborenen kommen mit einer Hüftdysplasie auf die Welt. Schnelle Abhilfe wird durch Spreizhosen oder Beuge-Spreiz-Schienen erlangt. Warum das heute kein großes Thema mehr ist und sich die Kinder trotzdem vollkommen normal entwickeln, lesen Sie heute bei uns. Wenn die Hüftdysplasie beim Baby keine Sorgen auslöst.
Haben Sie sich schon gefragt, warum der Ultraschall der Hüften zur Untersuchung von Neugeborenen dazu gehört? Seit 1996 gehört das Hüftscreening zur standardmäßigen Untersuchung und sollte spätestens bei der U3, also in der 4. bis 5. Lebenswoche, gemacht werden. Eine Hüftdysplasie beim Baby sollte bei Ihnen als Eltern keine großen Sorgen aufkommen lassen.
Hüftdysplasie tritt bei Babys häufig auf
Bei einer Hüftdysplasie sind die Gelenke der Hüfte nicht genug ausgeformt und die Gelenkpfanne ist zu flach. Daher bekommt der Kopf des Oberschenkelknochens nicht genug Halt. Der Hüftkopf drückt an den falschen Stellen gegen die Gelenkpfanne und das Gelenk wird somit falsch abgenutzt. Die Folge sind starke Schmerzen beim Gehen, Sitzen und generelle Beeinträchtigungen im Alltag.
Viele Jahre blieb den Patienten nur der Gang ins Krankenhaus. In den meisten Fällen war eine Operation die einzige Möglichkeit. Das führte dazu, dass Teenager schon früh mit einer neuen Hüfte lebten. Heute ist die Medizin um einiges weiter und schon mit kleinen Kniffen können betroffene Säuglinge gut unterstützt werden.
Fortschritte in der Medizin
Meine Schwester kam 1996 mit einer schweren Hüftdysplasie auf die Welt. Meine Eltern waren im ersten Moment ziemlich geschockt und die Ärzte prognostizierten viele OP’s und den Austausch des Hüftgelenkes.
Durch einen Zufall schaute sich ein junger Orthopäde die Aufnahmen meiner Schwerster an und empfahl eine Spreizhose. Meine Mutter hielt sich strikt an die Empfehlungen und wickelte meine Schwerster 24 Stunden am Tag in die Spreizhose. Heute läuft meine Schwester ohne Probleme, kann Sport machen und ist von einer Operation sehr weit entfernt.
Mädchen betrifft es häufiger als Jungen
Wussten Sie, dass Mädchen 5 Mal häufiger betroffen sind als Jungs? Die Hormone im letzten Drittel der Schwangerschaft lösen die gleiche Reaktion aus, wie bei schwangeren Frauen. Daher sind männliche Babys seltener betroffen. Der Hüftgürtel wird weich und die Hüftgelenkskapsel lockert sich.
Heute empfehlen Ärzte Spreizhose und Beuge-Spreiz-Schienen. Die gebeugte und leicht gespreizte Haltung der Hüftgelenke fixiert den Kopf des Gelenks in der Pfanne. Die Behandlung dauert in aller Regel 8 bis 10 Wochen und viele der Kinder sind danach beschwerdefrei.
Lebenslange Probleme ohne Behandlung
Sollten Sie keine Therapie in Erwägung ziehen, sind Spätfolgen ziemlich sicher. Ihr Kind wird das Gangbild verändern, über Schmerzen klagen und Rückenprobleme bekommen. Bei alten Leuten treten die Beschwerden häufig in Kombination mit Knieproblemen auf.
In vielen Fällen behandeln die Ärzte beides zusammen. Danach ist der Heilungsprozess langwierig und mit großen Schmerzen verbunden. Viele Kinder können keinen Sport machen, nicht richtig rennen und die Entwicklung leidet.
Frühzeitige Diagnostik verhindert Spätfolgen
Durch die frühzeitige Kontrolle der Hüften werden Spätfolgen maximal verringert. Bei meiner Tochter stand zunächst der Verdacht im Raum. Doch durch eine gute Diagnostik hat sie heute keine Probleme und ihre Hüften sind altersgerecht entwickelt.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Hüftdysplasie gemacht? Kennen Sie Spreizhosen oder andere Techniken?
Ihre Marie Franke
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