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Verhütung nach der Schwangerschaft

Verhütung nach der Schwangerschaft
Verfasst von Marie Franke

Herzlichen Glückwunsch! Sie sind frisch gebackene Eltern und genießen die erste Zeit mit Ihrem Baby? Neben all den neuen Erfahrungen und Gefühlen, sollten Sie sich auch Gedanken über die Verhütung nach der Schwangerschaft machen. Denn das Stillen ist keine sichere Verhütungsmethode. Lesen Sie heute bei uns, welche Methoden in Frage kommen und wie wichtig eine gut durchdachte Verhütung ist.

Ja, Sie haben richtig gelesen: das Stillen alleine ist keine sichere Methode zur Verhütung. Noch immer wird die Theorie, dass stillende Mütter nicht schwanger werden können, weiter verbreitet. Nur, wenn Sie mindestens sechs Mal in 24 Stunden und davon mindestens alle vier Stunden stillen, könnte die Prolaktin-Ausschüttung ausreichen, um einen Eisprung zu verhindern.

 

Der erste Eisprung nach einer Schwangerschaft kann bei jeder Frau zu unterschiedlichen Zeitpunkten einsetzen. Einige Frauen sind die gesamte Stillzeit ohne Eisprung und der Körper schüttet bei jedem Stillvorgang genug Prolaktin aus. Es gibt aber auch Frauen, die bereits nach vier oder sechs Wochen einen Eisprung haben und somit schwanger werden könnten. Die Verhütung nach der Schwangerschaft sollte von Ihnen ausreichend besprochen werden.

Verhütung nach der Schwangerschaft

Verhütung nach der Schwangerschaft – Der erste Sex im Wochenbett

Wann Sie das erste Mal nach der Geburt mit Ihrem Partner schlafen dürfen, ist ganz individuell. In vielen Kulturen verzichten Paare in der Zeit des Wochenflusses etwa sechs bis achten Wochen auf den Geschlechtsverkehr.  Der Wochenfluss ist nicht infektiös, bietet aber viele Nährstoffe und den Nährboden für Keime. Daher sollten Sie in dieser Zeit unbedingt einen Kondom benutzen.

Viele Männer sind nach der Geburt überfordert. Frauen sehen anders aus, sind Tag und Nacht für das Baby da und die Intimität muss sich erst wiederfinden. Wussten Sie, dass bei einem Orgasmus der Milchfluss angeregt wird? Diese Details sollten Sie in aller Ruhe mit Ihrem Partner besprechen. Einige Frauen haben Probleme mit ihrer Scheide. Durch die Hormonumstellung ist die Scheidenflora noch ein wenig überfordert und kann nicht genug Sekret ausschütten. Hier hilft ein gutes Gleitgel.

Verhütungsmethoden

Das Kondom ist auch nach der Schwangerschaft die sicherste und einfachste Methode. Sie nehmen keine zusätzlichen Hormone zu sich und können problemlos weiter stillen. Der Pearl-Index beträgt zwischen 2 und 12. Die richtige Anwendung ist jedoch sehr wichtig.

Das Diaphragma kommt ebenfalls ohne Hormone aus, benötigt aber einiges an Übung. Ein weiterer Nachteil ist das optimale Anpassen beim Frauenarzt. Ihr Gynäkologe muss nach der Schwangerschaft eine neue Messung vornehmen. Deshalb sollten Sie sich, wie bei allen Verhütungsmethoden die Frage stellen: Passt das Diaphragma zu Ihnen?

Verhütung nach der Schwangerschaft

Hormonelle Verhütung

Auch während der Stillzeit dürfen Sie mit der Pille verhüten. Sprechen Sie doch einfach bei der Nachuntersuchung mit Ihrem Frauenarzt über die Möglichkeiten. Wichtig ist nur, dass Sie gerade bei der Minipille darauf achten, sie immer zur gleichen Zeit einzunehmen. Der Pearl-Index für die Minipille beträgt 0,5 bis 3, ist also sehr sicher.

Verhütung nach der Schwangerschaft

Fragen Sie doch auch nach der Kupferspirale. Durch die mechanische Wirkung der Spirale kann sich keine Eizelle in der Gebärmutter einnisten. Auch die Kupferspirale kann maximal fünf Jahre liegen.

Egal, wofür Sie sich entscheiden, eine ausgiebige Beratung bei Ihrem Frauenarzt sollte auf jeden Fall erfolgen. Denn die Verhütung nach der Schwangerschaft sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Nun wünsche ich Ihnen aber erstmal eine schöne Zeit mit Ihrem Baby.

Wie haben Sie nach der Schwangerschaft verhütet? Ich bin gespannt auf  Ihre Erfahrungen!

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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