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Taschengeld: Wie viel ist ok? Ein kleiner Ratgeber für Eltern

Taschengeld
Verfasst von Marie Franke

Bekommt Ihr Kind schon Taschengeld? Diese Frage stellen sich viele Eltern. Genauso wie die Frage nach dem Alter, die Häufigkeit und die Menge an Geld, die ein Kind bekommen soll. Warum Taschengeld einen pädagogischen Effekt haben soll und wie Sie als Eltern einen guten Umgang mit Geld vermitteln können, lesen Sie heute bei uns.

Meine Tochter bekommt seit etwa einem Jahr jeden Samstag Taschengeld. Auch ich kann mich noch gut an den Samstag morgen in meiner Kindheit erinnern. Beim Frühstück lag der vereinbarte Betrag immer auf meinem Teller und mit jedem Jahr wurde er ein wenig höher. Selbst mit 18 bekam ich noch eine Art Taschengeld und lernte so Schritt für Schritt mit Geld umzugehen. Heute als zweifache Mutter mit einem relativ großen Haushalt ist das Umgehen mit Geld für mich daher einfach, denn ich habe es in meiner Kindheit lernen dürfen.

Taschengeld – ein pädagogischer Aspekt?

In meinem Freundeskreis sind einige Mütter, die regelmäßiges Taschengeld nicht sinnvoll finden. Dort bekommen die Kinder für sämtliche Ausgaben, die getätigt werden sollen Geld und dürfen sich fast alles kaufen. Wenn Sie mich fragen, kann so kein richtiger Umgang mit Gespartem erlernt werden. Taschengeld hat nämlich einen wunderbaren Effekt: Kinder lernen schon ganz früh mit ihrem Geld umzugehen und sich immer wieder zu entscheiden, wofür das Geld ausgegeben werden soll.

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Sparen will gelernt sein

Auch das Sparen kann so erprobt werden und die Bedeutsamkeit von teuren Sachen hat einen ganz anderen Wert. Erinnern Sie sich noch an dieses Eine besondere Spielzeug? An die teure Jeans, die Sie unbedingt brauchten? Ich war mit 14 felsenfest davon überzeugt, dass ich eine teure Markenjeans brauchen würde. Ein halbes Jahr sparte ich und konnte so die Hälfte zur Hose dazugeben. Erst jetzt nach der zweiten Schwangerschaft musste die Hose leider das Zeitliche segnen. Für mich war sie trotzdem immer etwas ganz besonderes.

Wie hoch sollte Taschengeld sein?

Auch das kennen alle Eltern: die unterschiedlichen Summen von Taschengeld. „Die eine Freundin aus der Schule bekommt 10 € mehr, weil Oma auch noch Taschengeld bezahlt.“ Trotzdem sollten Sie auf Ihren Bauch hören und keine enorm hohen Summen zahlen. Für einen kleinen Überblick hat das Deutsche Jugendinstitut (DJI) eine Tabelle mit Empfehlungen herausgebracht. Für 4-5 Jährige werden dort Beträge von 50 Cent bis zu einem Euro empfohlen. Bei uns hat sich die wöchentliche Ausgabe eingependelt, jeden Sonntag gibt es 50 Cent. Ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, ich empfehle aber eine wöchentliche Ausgabe.Taschengeld

Zeugnisgeld und co.

Unabhängig vom Taschengeld bekommen viele Kinder für besondere Ereignisse eine zusätzliche Zahlung. Gerade am Zeugnistag gibt es von den Omas meist einen kleinen Schein. Kennen Sie das auch? Wir haben vor einigen Jahren, als meine erste Nichte in die Schule kam, die Regelung getroffen, dass die Kinder kein zusätzliches Geld bekommen. Wir treffen uns stattdessen zu einem besonderen Essen im Restaurant. Auch in meiner Kindheit gab es so ein Treffen in einem Fast Food Restaurant. Tatsächlich haben wir auch hier mein Abitur-Zeugnis gefeiert. Wäre das auch für Sie eine Alternative zum Zeugnisgeld?

Egal, welchen Weg Sie gehen und wie hoch das Taschengeld letztendlich wird, hören Sie auf Ihren Bauch und lassen Sie sich nicht verunsichern. Ich persönlich finde es unmöglich wenn Kinder übertrieben hohe Beträge bekommen und damit dann hausieren gehen und andere Kinder darunter leiden. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Wie handhaben Sie den Umgang mit Taschengeld?

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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