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Homeoffice mit Kindern in Zeiten von Corona – Tipps für Eltern

Homeoffice mit Kindern - Mutter und Kinder machen Homeoffice
Verfasst von Marie Franke

Homeoffice mit Kindern in Zeiten von Corona stellt für viele Familien alles auf den Kopf. Ein paar Tipps für diese komische, vollkommen verrückte und auch tragische Zeit heute von uns. Natürlich direkt aus dem Homeoffice mit Kindern.

Als die Nachricht, dass die Schulen und Kitas schließen, mein Postfach erreichte, war ich zunächst sprachlos. Und das ist selten. Sehr selten! Wie sollte ich unsere Tage nun strukturieren? Wie würden wir mit den Aufgaben für die Schule klarkommen? Wann würde ich es schaffen, meine Arbeit zu erledigen? Wie würde unser Homeoffice mit Kindern werden? Nach einer ersten Schockstarre, die Sie bestimmt alle in den letzten Wochen selber erlebt haben, sortierte ich meine Gedanken und fing an Listen zu schreiben. Struktur im Kopf ist für mich sehr wichtig. Und auch meine Tochter tickt so. Wir würden das schon schaffen, natürlich wird die Zeit nicht einfach. Neue Strukturen und Routinen müssen sich entwickeln und wir alle brauchen Zeit, um anzukommen.

Homeoffice mit Kindern - Läuft!

Homeoffice mit Kindern – Pläne aufstellen

Viele Familien haben diesen wichtigen Schritt sofort umgesetzt. Der Tag wurde strukturiert. Bei vielen Freunden habe ich Tagespläne gesehen, die bunt und schön zusammen gebastelt wurden. So ist nämlich auch für die Kinder sofort klar, wann was gemacht wird und wie der Tag ab jetzt abläuft. Wenn Sie bisher ohne Plan ausgekommen sind, vielleicht auch gar nicht der Typ für Pläne sind, wäre es doch vielleicht eine Idee so einen Tagesplan mit Ihren Kindern zu basteln.

Tipp 1: Gerade unsere Kinder brauchen viel Zeit zum Neusortieren im Kopf. Da kann ein sichtbarer und strukturierter Plan beim Sortieren helfen.

Auch mir hilft dieser Plan enorm. Vormittags machen wir Schulaufgaben und haken diese direkt in unserem erstellten Wochenplan ab. So sehen wir beide, wie viel noch zu erledigen ist und was schon fertig ist. Meine Zeit zum Arbeiten habe ich mittags, wenn das Baby neben mir schläft und am Abend. 

Coronavirus

Coronavirus – Was passiert hier eigentlich?

Geht es Ihnen ebenso wie mir? Glauben Sie auch, dass wir bald alle aus einem wirklichen komischen Albtraum aufwachen? Gerade fühle ich mich so. Noch sind viele Dinge surreal und schlecht zu fassen. Niemand von uns hat so einen Zustand je erlebt, niemand weiss, wie lange wir diesen Zustand noch leben werden. Wir Erwachsenen verbringen den halben Tag mit diesen Gedanken, haben Zukunftsängste und manchmal leichte Panikattacken. Und die Kinder? Von jetzt auf gleich sind Verabredungen verboten, die Spielplätze sind geschlossen, Sportvereine pausieren und der bekannte Alltag hat sich in Luft aufgelöst. Die Vertrauenspersonen aus Schule und Kita sind nicht mehr greifbar. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass gerade die Kinder an dieser Situation enorm wachsen werden und Begleitung brauchen.

Tipp 2: Damit das im Homeoffice gut klappt, sollten Sie immer offen über Sorgen, Ängste und Wünsche sprechen. Denn genau jetzt ist der Zeitpunkt für Demokratie.

Meine Tochter hat großes Mitspracherecht und ihre Meinung ist mir sehr wichtig. Seitdem wir den Tag auch nach ihren Wünschen gestalten, uns beiden Pausen einräumen, um mal ganz allein zu sein, ist die Stimmung wieder besser. 

Pausen, Abwechslung und neue Routinen

Tipp 3: Bewusst Pausen einlegen, mal nur für sich sein.

Mit kleinen Kindern ist das sehr schwierig, das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Vielleicht verschieben Sie das Duschen auf den Abend, wenn die Kinder schlafen und bleiben einfach 5 Minuten länger unter der Dusche? Vielleicht drehen Sie einen kleinen Umweg nach dem Einkaufen, um den Kopf noch ein wenig auszuschalten? All das können kleine Pausen sein. Ich habe mir kreative Auszeiten gesucht und meine Nähmaschine aus dem Keller geholt. Die dreißig Minuten am Tag sind für mich gerade eine wertvolle Me-Time. 

Tipp 4: neuen Routinen. Ein langer Spaziergang, die tägliche Radtour, der Waldspaziergang oder oder oder.

Dass wir dabei alle Abstand halten, nur mit unserer Kernfamilie unterwegs sind und Gruppen meiden, sollten jetzt alle verstanden haben. Nutzen Sie das Wetter, solange es noch gut ist!
Fest in unseren Tag eingezogen sind lange Spaziergänge. Die helfen gegen den Lagerkoller, gegen schlechte Laune und bringen alle ein wenig in Bewegung.

Hände waschen, Hände waschen das muss jedes Kind!

Das wiederholte Händewaschen am Tag wird hier nur noch mit Augen rollen erledigt. Mittlerweile sind unsere Hände rissig, die Kinder sind Experten im Waschen und desinfizieren. Alle finden es doof!

Tipp 5: Malen Sie Ihren Kindern am Morgen kleine Viren auf die Hände, am besten mit einem Kugelschreiber. Bis zum Abend müssen diese, durch häufiges waschen, verschwunden sein. Und für den Spass im Bad gibt es Malseifen, verrückte Seifentiere und allerhand Ausnahmen, die gerade wohl erlaubt sind. Mit dem Bildchen auf der Hand können schon die Kleinsten verstehen, was diese Coronaviren anrichten und warum es so wichtig ist, dass die gemeinen Monster nicht in den Körper gelangen. Und wenn gar nichts mehr hilft, hilft nur Singen. Dichten Sie zusammen mit Ihrem Kind ein Lied, das lenkt beim Waschen ab und alle können einen kurzen Moment lachen.

Kleines lustige Viren

Unsere Tipps fürs Homeoffice mit Kindern in Coronazeiten

Damit Sie im alltäglichen Wahnsinn, der gerade jetzt wohl wirklich einer ist, alle Nerven behalten und nicht jeden Abend am Boden zerstört sind, hier noch einmal alle Tipps:

  1. Einen Wochen- oder Tagesplan erstellen und neue Routinen entwickeln
  2. Offen über Sorgen, Ängste und Wünsche sprechen
  3. Pausen einlegen und Me-Time-Minuten einführen
  4. Spaziergänge machen, Radtouren planen und viel draussen sein!
  5. Viren auf die Hände malen und das Hände waschen als Aktivität feiern
  6. Atmen.

Der letzte Tipp kommt tief aus meinem Herzen: Vergessen Sie nicht zu atmen. Der Alltag ist anstrengend, das Chaos nimmt zu und nicht ab und wir Eltern verbringen den halben Tag mit Essen kochen, aufräumen, Pläne gegen die „schlimme Langeweile“ schmieden, überdrehten Kindern und wenig Aussicht auf Schönes. Es werden bessere Zeiten kommt, versprochen! Meine Mama sagt immer: „Aufgeben ist nicht!“ Und was Mamas sagen, ist so und man darf sich dagegen nicht wehren. 

Für die nächsten Wochen wünsche ich Ihnen Kraft, Durchhaltevermögen, viele Nerven und eine riesen Portion Humor! Lassen Sie mich gerne an Ihren Geschichten aus dem Homeoffice mit Kindern teilhaben!

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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