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Schutz vor Mobbing : Wie Eltern ihre Kinder schützen können

Schutz vor Mobbing
Verfasst von Marie Franke

Mobbing ist ein immer häufigeres Problem in der Schule und Kita. Denn schon die Kleinsten sind nicht davor geschützt und die Schäden können sie ein Leben lang begleiten. Was Sie als Eltern tun können, um Ihr Kind zu stärken und vor Mobbing zu schützen? Heute gebe ich Ihnen Tipps aus der Praxis mit Kindern und Jugendlichen.

Wenn das eigene Kind zum Mobbingopfer wird, sind wir als Eltern sofort mit betroffen. Wir machen uns Sorgen, Vorwürfe und suchen nach vernünftigen Lösungen. Allerdings sollten Sie immer bedenken, dass „Schnellschussaktionen“ die Situationen nicht immer entschärfen und Ihr Fingerspitzengefühl gefragt ist. Also nehmen Sie sich die Zeit und klären zusammen mit Ihrem Kind, was genau vorgefallen ist.

Wo fängt Mobbing an?

Meiner Meinung nach ist schon das bloße Schikanieren von anderen Kindern Mobbing. Nach dem Schikanieren kommt das Ausschließen und im letzten Schritt werden Opfer von ihren Tätern in sämtlichen Bereichen gestört und fertig gemacht. Der Schutz vor Mobbing ist ein Thema, dass zu Hause besprochen werden sollte.

Schutz vor Mobbing

Schutz vor Mobbing – Tipps für Eltern

Wichtig ist, dass Sie als Eltern nur im Hintergrund und wenn überhaupt, nur mit anderen Erwachsenen über das Problem sprechen. Nichts ist schlimmer, als sich einmischende Eltern, die dem Täter den Kopf waschen wollen. Als Mutter kann ich Ihre Sorgen und Gefühle verstehen und würde bestimmt auch so reagieren. Doch das hilft niemandem.

Bleiben Sie im Hintergrund bei Ihrem Kind und bereiten es bestmöglich auf neue Situationen vor. An oberster Stelle sollte das Vertrauen in Ihr Kind und die Stärkung Ihres Kindes stehen. Erklären Sie mit einfach Worten, dass sie für Ihr Kind da sind und es in Allem unterstützen.

Gruppengefühl stärken

Mobbingopfer sind meist die Kinder, die nicht gut in der angesagten Gruppe integriert sind. Oftmals sind es Außenseiter oder Kinder, die ein wenig anders sind. Mit anders möchte ich keine negativen Aspekte schüren: auch Hochbegabte und auffallende Kinder sind anders, fallen aus der Masse und sind oft Opfer von Mobbing. Was ich meinen Schülern in solchen Fällen erkläre?

Jedes Kind ist anders, denn jeder ist ein Individuum

Dass der eine uncoolere Schuhe trägt als der andere, ist kein Kriterium über den Charakter. Wichtig ist, dass jeder eine Chance haben muss, um sich in der Gruppe einen Platz zu suchen. Schwächere Glieder können von Stärkeren unterstützt werden. Wenn Ihr Kind ein Mobbingopfer in der gesamten Klasse ist, sollten Sie zügig ein Gespräch mit dem Klassenlehrer suchen und darauf bestehen, dass die Klasse Übungen zum Klassengefühl wahrnimmt.

Schutz vor Mobbing

Auf das Selbstvertrauen kommt es an

Viele Kinder lassen sich durch Mobbing und Streitereien kleinmachen. Darunter leider zwangsläufig auch immer das Selbstvertrauen. Hat Ihr Kind ein Hobby? Eine Gruppe, in der es gut integriert ist? Solche Aktivitäten sollten Sie ausbauen. Nur so kann das Selbstvertrauen den Knacks wieder hinbiegen und sich neu aufbauen.

Hilfe durch die Familie

Das Wichtigste ist allerdings immer das offene Gespräch im sicheren Raum: der Familie. Haben Sie ein offenes Ohr und geben Ihrem Kind all das, was es gerade braucht. Fragen Sie, ob ein Gespräch mit der Schule helfen könnte. Viele Schulen arbeiten mittlerweile mit Schulsozialarbeitern zusammen, die darauf spezialisiert sind, Mobbing einzudämmen.

Was Sie noch beachten sollten

Leiten Sie keine Schritte ein, die Sie nicht mit Ihrem Kind besprochen haben. Denn ein weiterer Vertrauensbruch kann Ihr Kind noch mehr schädigen und es für lange Zeit beeinträchtigen. Wenn Sie in einem guten Austausch stehen und alle Bedürfnisse wahrnehmen, werden Sie diese schwierige Zeit überstehen.

Über Kommentare zum Thema Mobbing würde ich mich sehr freuen. Gerade für Lehrer ist der Aufbau eines großen Erfahrungschatzes sehr wichtig!

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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