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Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern

Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern - Mutter ruft Arzt an, weil Kind krank
Verfasst von Marie Franke
Die größten Endgegner, die von vielen Familien mit großer Furcht wahrgenommen werden, sind Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern. Gerade in Kitas und Schulen, wo viele Kinder zusammenkommen, treiben sie ihr Unwesen. Wie Sie als Eltern durch die Phase der Erkrankung kommen und welche Mittelchen bei Kindern schnell helfen, erfahren Sie heute bei uns.

Ich bin ja sehr ehrlich: Nichts schockt mich mehr als eine Magen-Darm-Erkrankung bei meinen Kindern. Sobald das Schild in der Kita auftaucht, auf dem gewarnt wird, dass wiedermal eine Magen-Darm Grippe umgeht, bin ich gestresst. 

Weltweit zählt die Magen-Darm Grippe zu den am häufigsten auftretenden Infektionskrankheiten. Unter Mediziner besser bekannt als Gastroenteritis. Die Gastroenteritis wird durch eine Vielzahl von hochinfektiösen Keimen ausgelöst. Am bekanntesten sind Noroviren, Rotaviren und Adenoviren. Aber auch ein Bakterienstamm, die Salmonellen, kann eine klassische Magen-Darm Erkrankung auslösen. Klassischerweise treten bei den betreffenden Kindern Übelkeit, Erbrechen, starker Durchfall, Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe auf. 

Und jetzt wissen Sie auch, warum ich mich so vor einer Ansteckung fürchte: Die betroffenen Kinder sind wirklich krank, brauchen sehr viel Zuwendung und für uns als Eltern kann die Sorge schwer auszuhalten sein. 
Mein erster Tipp daher: Tief einatmen und Desinfektionsmittel bereit stellen. 

Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern - Mädchen hat Bauchschmerzen

Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern –  Was passiert eigentlich im Körper?

Sobald die Erreger, die durch Schmier-und Tröpfcheninfektionen übertragen werden, im Körper ankommen, beginnen sie unverzüglich mit der Vermehrung. Zusätzlich greifen sie die Schleimhäute im Magen und im Dünndarm an und produzieren Giftstoffe. Der Körper ist jetzt nicht mehr in der Lage, die ankommende Nahrung richtig zu verdauen und daher reagiert er mit einem Brechreiz. Nur so können die Erreger schnell wieder aus dem Körper ausgestoßen werden. Darüber hinaus zerstören die Erreger, sobald sie im Darm ankommen, die Schleimhautzellen des Dünndarms. Hier können jetzt keine Nahrungsbestandteile mehr zersetzt und aufgenommen werden. Die hohe Salzkonzentration, die auf diese Weise im Darm entsteht, deutet der Körper als trockenen Zustand und schickt eine große Menge von Flüssigkeit in den Darm. So wird der erhöhte Elektrolythaushalt wieder ausgeglichen. Diese erhöhte Flüssigkeitsmenge führt dann zu wässrigem Durchfall. Ebenfalls mitausgespült werden auch die pathogenen Keime.

Kinder sind leider häufig betroffen, den der Magen-Darm-Trakt ist in vielen Fällen noch viel empfindlicher als bei Erwachsenen. 

Wichtig: Um sich nicht selbst anzustecken spielt Hygiene bei der Versorgung der kleinen Patienten eine große Rolle. Möglichst sollte man den Kontakt zu den hochinfektiösen Ausscheidungen vermeiden oder Einmal-Handschuhe tragen. Auch ein hochwirksames Des­­infektionsmittel sollte regelmäßig auf allen kontaminierten Flächen angewendet werden.

Omas Hausmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen

Wie immer gilt auch hier – die besten Tipps hat Oma! Meine Oma hat uns früher immer einen Apfel, mit Schale, gerieben. Das Pektin, das so austritt, bindet die Flüssigkeit im Darm und setzt sich wie eine Schutzschicht auf die Darmschleimhaut. 
Daher mein erster Tipp für Sie: Reiben Sie Ihrem Kind einen Apfel. Das schmeckt gut und hilft ziemlich zuverlässig. 

Das allerwichtigste bei einer Gastroenteritis ist die Aufnahme von Flüssigkeit. Je nachdem, welche persönlichen Vorlieben vorliegen, sind Fencheltee und Kamillentee die richtige Wahl. Fenchel hilft gegen Bauchweh und Kamille ist zusätzlich entzündungshemmend. 

Um die notwendige Elektrolyte wieder aufzufüllen, können Sie eine eigene Elektrolyt-Lösung aus 4 Teelöffeln Zucker, einem Teelöffel Salz und einem Liter Wasser herstellen. Löffelweise verabreicht, hilft es dem Körper wieder zu Kräften zu kommen. Natürlich gibt es auch fertige Elektrolyt-Mischungen zu kaufen, die mit etwas Saft oder Tee angemischt werden können. 
Mein Tipp: Für Kinder, die ungerne trinken, helfen vielleicht bunte Strohhalme oder Mamas Lieblingstasse…  

Junge mit Magen-Darm-Erkrankungen liegt auf dem Sofa und hat Bauchschmerzen

Welche Medikamente gegen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall?

Um den Durchfall, der für den Körper sehr anstrengend werden kann, zu bekämpfen können Sie Ihrem Kind perenterol junior geben. Perenterol bindet den Durchfall und die die pathogenen Keime können sich nicht mehr vermehren. Zusätzlich hilft der Wirkstoff die Darmflora wieder zu regenerieren.

Ein weiteres sehr wirkvolles Mittel ist Perocur, welches die Darmflora unterstützt und das Wachstum der Keime hemmt. 

Falls Sie auf pflanzliche Mittel zurückgreifen möchten: Uzara, ein Mittel aus der afrikanischen Volksmedizin, beruhigt den Darm schnell und zuverlässig. Ebenso wird die Darmmotorik normalisiert. 

Um die Übelkeit und das Erbrechen zu lindern können Vomex Zäpfchen oder Vomex Saft verabreicht werden. 
Aber Achtung: Vomex macht sehr sehr müde. 

Ich teile hier meine eigene Erfahrungen mit Ihnen. Sollten Sie sich unsicher sein oder Fragen zu Risiken und Nebenwirkungen haben:
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern – Appetitlosigkeit anregen 

Um den Körper etwas zu unterstützen und die Energie wieder aufzuladen, sollten erkrankte Kinder etwas essen. Ich weiss, dass man bei Übelkeit selten richtig Hunger spürt, aber trotzdem braucht der Körper etwas Nahrung, um wieder zu Kräften zu kommen. Zwieback und Salzstangen dürfen immer in Greifnähe stehen. 

Neben den oben bereits erwähnten geriebenen Äpfeln hat meine Oma auch immer eine Möhrensuppe, nach dem Rezept von Kinderarzt Ernst Moro, gekocht.

Die Moro-Suppe gegen Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern

Die Moro-Suppe

Zutaten:

  • 500 g Möhren
  • 1000 ml Wasser
  • 1 TL Salz

Arbeitszeit: ca. 10 Minuten
Kochzeit/Backzeit: ca. 60 Minuten
Gesamtzeit aktiv: ca. 70 Minuten

Zubereitung:

  1. 500 g Möhren schälen und kleinschneiden
  2. Möhren in einem Liter Wasser gekocht
  3. anschließend püriert
  4. die Menge dann wieder auf einen Liter aufgefüllt
  5. Salz der Suppe hinzufügen

Falls Ihr Kind lieber etwas Kaltes zu sich nehmen möchte; eine zerdrückte Banane füllt den Kaliumspeicher wieder auf und bindet den Stuhl. Andere stärkereiche Nahrungsmitteln wie Kartoffeln, Reis, Nudeln und Haferschleim sollten in den ersten Tagen pur gegessen werden. 

Wann muss ich zum Arzt?

  • Säuglingen die in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit brauchen, sollten nach etwa 6 Stunden anhaltendem Durchfall und Erbrechen einem Arzt vorgestellt werden.
  • Kleinkinder dürfen etwa 24 Stunden betroffen sein, aber auch dann macht ein Arztbesuch Sinn. Gerade dann, wenn kein Urin mehr in der Windel auftaucht, muss ein Kinderarzt aufgesucht werden.
  • Kinder (ab 3 Jahren) dürfen maximal 48 Stunden unter anhaltendem Durchfall und Erbrechen leiden. Auch hier gilt: bei einer geringen und/oder dunklen Urinmenge sofort den Arzt aufsuchen.

Bei Durchfall mit starken Bauchschmerzen, Fieber oder bei Blut im Stuhl gilt: Bitte mit dem Kind sofort zum Arzt gehen!

Ich empfehle immer: Solange Sie sich wohlfühlen und mit Hausmitteln und Präparaten aus der Apotheke zurechtkommen, ist das ok. Aber falls Sie Sorgen haben, ist ein Kinderarztbesuch in jedem Fall ratsam. 

Haben Sie noch weitere Geheimtipps zu Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern für uns? Mit den besten Wünschen und vielen positiven Gedanken.

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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