Späte Schwangerschaften – Mutterglück ab 40 ein Risiko?

Unsere Gesellschaft wandelt sich, Frauen sind nicht mehr nur die klassischen Hausfrauen. Karriere und Erfolg im Job gehört für die moderne Frau von heute einfach dazu. Das Thema Kinder ist daher in den Jahren nach einer Ausbildung bei vielen nicht mehr das Thema Nummer eins. Aus diesem Grund hat der Trend, wenn man es so nennen möchte, der späten Mutterschaft in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Last-Minute-Mütter, die auch Dank der Medizin mit über 40 schwanger werden können, gehören einfach dazu. Doch, was erwartet Spätgebärene? Ist das Risiko wirklich höher? Und, wie sieht es mit den Vorurteilen gegenüber späten Schwangerschaften aus?

Späte Schwangerschaften – Ab wann bin ich Spätgebärend?

Wussten Sie, dass die Mütter in den 60er Jahren mit 23 zum ersten Mal Mutter geworden sind? In den 70er Jahren lag das Alter dann schon bei 25. Damals galten Frauen schon mit 30 als spätgebärend. Die Lebensplanung junger Frauen sieht heute oft anders aus. Studium und Ausbildung dauern lange und oft wollen Frauen dann durchstarten und erst einmal Karriere machen. Für das Gesundheitssystem gelten Frauen ab 35 als Spätgebärende. Das liegt daran, dass statistisch gesehen ab diesem Alter das Risiko für verschiedene Komplikationen steigt. Ob Sie sich schon mit 35 selbst als späte Mutter einschätzen, ist wohl eine sehr individuelle Empfindung. In unserer Schule ist eine Mutter, die ihr erstes Kind mit 45 bekommen hat und sie würde sich niemals als späte Mutter bezeichnen. Wie individuell das eigene Empfinden doch ist…

Spätes Mutterglück – Ein Risiko?

In der Medizin wird immer von Statistiken gesprochen. Wie der individuelle Verlauf einer Schwangerschaft tatsächlich wird, kann niemand vorhersehen. Auch Frauen in den 20ern müssen mit Problemen und Komplikationen rechnen. Statistisch gesehen erhöht sich das Risiko einer Chromosomenstörung mit dem Alter.

Kennen Sie den Grund? Der weibliche Körper produziert ab dem 30. Lebensjahr deutlich weniger Eizellen, die perfekt für eine Schwangerschaft sind. Das bedeutet, dass der Alterungsprozess, den auch die Eierstöcke mitbekommen, dafür sorgt, dass Chromosomenstörungen entstehen können. Hier ein Beispiel statistischer Berechnung für das Down-Syndrom: Bei jungen Müttern mit 20 Jahren kommt statistisch gesehen eines von 1700 Kindern mit dem Down-Syndrom auf die Welt.  Mit 30 Jahren ist es schon eines von 400 Kindern und mit 40 eines von 68. Sie sehen hier, dass wenn man nur auf die Zahlen guckt, das Alter schon ein Risiko birgt. Wenn Sie mich jetzt persönlich fragen, dann sind mir diese Berechnungen sehr egal. Trotzdem sollten Sie sich mit dem Themen Chromosomenstörungen schon im Vorfeld auseinandersetzen, um alle Themen zu bedenken und mit Ihrem Partner zu sprechen. 

Mehr Komplikationen, als bei jungen Müttern?

Obwohl Frauen in den späteren Jahren gesünder leben und besser mit ihrem Körper umgehen, sind Erkrankungen in der Schwangerschaft häufiger. Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes treten vermehrt auf. Die möglichen Risiken sind nicht runterzureden, von den Vorteilen sprechen aber die Wenigsten. Der Lebensstil bei Frauen zwischen 30 und 40 ist ausgewogener und auch der Anspruch an das eigene Leben ist gelassener. Natürlich gibt es diese Eine späte Mutter, an die Sie jetzt denken, die übervorsichtig mit ihren Kindern umgeht. Aber auch unter den jungen Müttern, zu denen ich mich jetzt einmal zähle, gibt es diese Mütter. Ich glaube, die Eigenschaften einer Mutter haben nur zu kleinen Anteilen etwas mit dem Alter zu tun.

Ob und wann Sie Mutter werden, sollten Sie mit Ihrem Herzen und auch dem Bauch entscheiden. Denn Muttersein ist am Ende, egal wie alt man ist, eine wundervolle Aufgabe im Leben.

Ich freue mich Geschichten rund um späte Schwangerschaften von Ihnen zu hören.

Ihre Marie Franke