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Gluten: Gefahr für die Gesundheit oder verträgliches Eiweiss?

Gluten: Gefahr für die Gesundheit oder verträgliches Eiweiss?
Die Glutenunverträglichkeit – neumodischer Quatsch, der bald wieder vergessen sein wird, oder tatsächliches Problem? Um sich glutenfrei zu ernähren, sind je nach Gewohnheit teilweise drastische Einschnitte in die tägliche Ernährung notwendig. Dieser Artikel zeigt, ob Gluten seinen schlechten Ruf wirklich verdient oder ob die Wissenschaft nicht doch grünes Licht geben kann.

Verbreitung der Glutenunverträglichkeit

Die Glutenunverträglichkeit ist ein verhältnismäßig gering verbreitetes Problem: Etwa eine von 200 Personen leidet darunter, das entspricht 0,5 % der Bevölkerung in Deutschland. So jedenfalls sagt es die Statistik. Allerdings sind darin keine Betroffenen enthalten, bei denen das Problem nicht als solches diagnostiziert wird. Man spricht daher auch in diesem Bereich von einer hohen Dunkelziffer. Weltweit gehen Schätzungen eher von einer Rate von 1 % aus, was immerhin einer Verdoppelung der Statistik entspricht.

Weiterhin handelt es sich um ein noch recht schlecht erforschtes Phänomen, sodass beispielsweise eine Abgrenzung zur Glutensensitivität (der Zöliakie) aufgrund der ähnlichen Symptome oft nicht einfach ist. Zu allem Überfluss spielt auch die Weizenallergie in die schwierige Erkennung der glutenverwandten Krankheiten ein. Unterschiede sind oftmals subtil und insbesondere unbedarfte Personen erkennen daher nicht immer die teilweise schwerwiegenden Probleme, die durch eine Unverträglichkeit oder Zöliakie hervorgerufen werden.

So gefährlich ist Gluten wirklich

Gluten selbst stellt für Personen ohne Unverträglichkeit kein Problem dar. Es besteht keine Notwendigkeit, auf glutenfrei umzusteigen, wenn der Körper das Eiweiß ohne Schwierigkeiten aufnehmen und abbauen kann. Damit ist es auch keinesfalls vergleichbar mit Zucker, ungesunden Fettsäuren oder auch Alkohol – also mit Stoffen, die einen nachweisbar negativen Effekt auf jeden menschlichen Körper haben.

Ist eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten jedoch zweifelsfrei vorhanden, äußern sich die Symptome auf sehr unterschiedliche Art und Weise:

– Die Darmschleimhaut kann sich entzünden. In der Regel führt dies zu einer Immunreaktion, die gerade bei anderen vorhandenen Krankheiten (wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa) äußerst unangenehm sein kann.

– Mit einer Zöliakie gehen außerdem Symptome wie Erbrechen und Durchfall sowie ein Gewichtsverlust einher. Auch psychische Leiden, wie anhaltende depressive Schübe oder eine permanente Müdigkeit trotz ausreichender Schlafdauer treten auf.

Wie bei allen Autoimmunerkrankungen ist auch die Zöliakie nicht einfach mit einem simplen Medikament umkehrbar. Betroffene müssen sich also auf ein langes und möglicherweise entbehrungsreiches Leben einstellen.

„Ganz einfach: Ab jetzt ernähre ich mich glutenfrei!“

Bei einer Glutenunverträglichkeit mag dies wie der logische Schritt erscheinen. Ihn auch wirklich einzuhalten, ist jedoch äußerst kompliziert. Denn: Gluten ist praktisch in jeder Sorte von Getreide enthalten (weshalb auch die Differenzierung zur Weizenallergie nicht immer einfach ist). Ausnahmen bestehen etwa in Formen von Buchweizen, aber auch einige Nahrungsmittel mit ähnlichen Eigenschaften (wie Mais oder Reis) sind frei davon. Trotzdem: Betroffene müssen sich unter anderem darauf einstellen, auf Nahrungsmittel wie einfaches Brot oder auch Speisen wie Kuchen zu verzichten. Da auch Nudeln aus Getreide bestehen, fällt dieser Eckpfeiler der deutschen Küche ebenfalls weg.

Beantworten wir zu guter Letzt die einleitende Frage: Nein, für sich genommen sind glutenhaltige Lebensmittel nicht gefährlicher als andere Nahrungsmittel auch. Für Personen, die unter einer Unverträglichkeit oder Sensitivität leiden, steht jedoch eine heftige Ernährungsumstellung an.

Leiden Sie selbst unter Problemen mit Gluten? Haben Sie in Ihrem Umfeld Erfahrungen gemacht? Teilen Sie es uns hier in den Kommentaren mit! 

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

medizinfuchs Redaktion

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