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Reflux bei Babys und Kindern: Wie Eltern helfen können

Reflux Baby Bauch
Verfasst von Marie Franke

Gerade in den ersten Wochen, die mit dem Ankommen und Kennenlernen des neuen Menschen verbunden sind, kann es zu Schreiattacken bei Babys kommen. Reflux bei Babys ist eine – nicht häufig vorkommende – ziemlich überflüssige und für die Eltern sehr anstrengende Nebenerscheinung. Wie Sie reagieren können und welche Tipps ich Ihnen geben kann, lesen Sie heute bei uns.

Reflux kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie „zurückfließen“. Der Mageninhalt fließt zurück in die Speiseröhre und es kann zum Erbrechen kommen. Bei Säuglingen handelt es sich oft um den funktionellen Reflux. Hier ist das Muskelband, welches den Mageneingang abschließt, noch ein wenig zu klein und durch die Lockerung fließt der Mageninhalt zurück. Sobald der Winkel wächst, der bei Babys oftmals nicht zu klein ist, kann der Mageninhalt besser verschlossen werden.

Symptomatik

Viele betroffene Eltern berichten von Überstreckungen, anstrengenden Schreiattacken, vielen Tränen, Schlafstörungen und vor allem von erbrochener Milch. Etwa 5 Prozent der Säuglinge sind vom Reflux betroffen.

Erst heute morgen sprach ich mit einer Freundin, deren kleine Tochter vor drei Wochen auf die Welt kam. Seit der ersten Nacht spuckt und weint das kleine Mädchen durchgehend. Nächtelang wurde sie durch die Gegend getragen, schrie vor Hunger, dann vor Schmerz und dann wieder vor Hunger. Meine Freundin ist erschöpft, überfordert und hat sämtliche Tipps aus unserem Freundeskreis bereits ausprobiert.

Reflux Baby weint

Was kann helfen?

Viele Hebammen empfehlen kleinere Mahlzeiten, die sich auf mehrere Fütterungen verteilen. So kann der Magen nicht überreizt werden und es kommt nicht zum Aufstoßen. Der wichtigste Tipp meiner Hebamme ist aber das Bäuerchen nach dem Essen. Egal ob Ihr Kind gestillt oder mit der Flasche ernährt wird – die ersten 10 Minuten nach der Mahlzeit sollten Sie das Kind in eine aufrechte Position bringen und leicht wiegen.

Viele Ärzte schwören auf eine aufrechtere Haltung im Bett. Dazu können Sie einen Aktenordner unter den oberen Teil der Matratze legen oder das Stillkissen so formen, dass Ihr kleiner Sonnenschein erhöht liegt. Die aufrechte Lagerung kann Ihrem Kind helfen und die Symptome lindern.

Sollten Sie von Schreiattacken betroffen sein, empfiehlt sich ein Tragesystem. So haben Sie die Arme frei und bekommen weniger Schulterschmerzen. Dieses Phänomen kennen alle Eltern und meistens helfen Babytragen innerhalb von Minuten. Meine Tochter ist auch im schlimmsten Schreikrampf nach wenigen Minuten eingeschlafen und ihre Bauchschmerzen waren sofort verschwunden. Lassen Sie sich am besten vor Ort in einem Babygeschäft beraten oder fragen Sie befreundete Eltern. Vielleicht können Sie sich auch eine Trage ausleihen, um zu schauen, ob Ihr Säugling das Tragen überhaupt als angenehm empfindet.

Ab wann müssen wir zum Arzt?

Wenn Sie sich als Eltern überfordert fühlen und nichts hilft, ist der Gang zum Kinderarzt immer wichtig. Denn gerade Sie als Eltern müssen ruhig und gelassen mit dieser Situation umgehen. Viele Säuglinge, die vom Reflux betroffen sind, verweigern auf einmal sämtliche Nahrung. Spätestens jetzt sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um Linderung zu schaffen und Alternativen zu erfragen. Es kann auch vorkommen, dass Ihr kleiner Schützling Blut im Erbrochenen hat – auch jetzt sollten Sie den Kinderarzt um Rat fragen.

Was ich Ihnen gerne mit auf den Weg geben möchte: Behalten Sie Ruhe. Das Wichtigste ist, dass Sie als Eltern gelassen sind. Denn Anspannung überträgt sich sofort auf Ihr Baby. Ich weiß, dass ist ein sehr schwieriger Tipp, der in vielen Fällen einfach nicht funktioniert. Sprechen Sie viel mit Freundinnen, denen es vielleicht ebenso ergangen ist. Ich drücke Ihnen feste die Daumen, dass das Spektakel schnell vorbei ist.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Reflux bei Babys gemacht?

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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