Den epidemischen Angriff von Ebola-Viren erfolgreich bekämpfen
Bisher hat sich der Verdacht nur bei einer betroffenen Person bestätigt; doch schon jetzt schrillen bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sämtliche Alarmglocken: Mit dem Erreger des Ebolafiebers ist nicht zu spaßen. Ein korrekter Umgang mit Erkrankten ist unumgänglich. Aber wie genau äußert sich eine Ansteckung und welche Maßnahmen helfen wirklich?
Ebola kennt keine Grenzen
Was den auslösenden Virus so gefährlich macht ist seine buchstäbliche Übergriffigkeit: Das Ebolafieber gehört zu den so genannten Zoonosen – Krankheiten, die von Tier zu Tier übertragen werden. Aber auch von Tier zu Mensch und umgekehrt kann sich die Krankheit verbreiten. Als hauptsächliche Quelle gelten Flughunde, die aber häufig nur als eine Art Zwischenwirt dienen. Sie sind meist nur ein Transportmittel und erkranken selten selbst. Doch überall da, wo sie sich niederlassen, bleibt der Ebola-Virus haften. So ist es möglich, dass er bereits durch eine angebissene Frucht an andere Tierarten weitergegeben wird.
Die wiederum dienen in ihren Heimatländern als Nahrungsquelle des Menschen – womit der Ebola-Erreger einen kurzen und direkten Weg in humane Organismen findet. Eine erhöhte Infektionsgefahr besteht durch den Umstand, dass einige der Überträger fliegen können – und die Viren damit zu Grenzgängern machen.
Lange Inkubationszeit
Ein weiterer Grund dafür, dass der Ebola-Virus sich rasch und effizient ausbreiten kann, ist die Unklarheit über die Inkubationszeit. Vom Moment der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen meist 2-21 Tage.Die ersten Symptome zeigen sich nach etwas mehr als einer Woche; in Einzelfällen können jedoch auch bis zu 42 Tage vergehen, ehe die Ebola-Erkrankung ausbricht.
Bis zu diesem Zeitpunkt besteht zwar keine Ansteckungs- bzw. Übertragungsgefahr – aber eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Virus „auf Reisen“ geht: Infizierte Tiere oder Personen, die nicht als solche erkannt werden, können ihn in andere Gebiete, andere Länder oder gar andere Kontinente tragen. Dort können sie beim schließlichem Ausbruch der Krankheit schnell neue Opfer finden. Daher hat das in Berlin ansässige Robert-Koch-Institut einen Programmablaufplan entwickelt, anhand dessen geschulte Mitarbeiter Ebola-Verdachtsfälle schnell und sicher erkennen.
Im Frühstadium grippeähnliche Symptome
Dazu ist es jedoch notwendig, die Herkunft und das Infektionsrisiko des Betreffenden zu kennen bzw. mit dem Auftreten der ersten Symptome in Verbindung zu bringen. Doch gerade die frühen Anzeichen einer Ebola-Erkrankung sind recht untypisch.
Die ersten Anzeichen gleichen den Symptomen einer beginnenden Grippen:
- Fieber
- Schüttelfrost
- Kopf- und Muskelschmerzen
Gelegentlich gesellen sich weitere Symptome dazu:
- Übelkeit mit Erbrechen und / oder Durchfall sowie
- Blut im Stuhl und / oder Urin
- Kraft- und Appetitlosigkeit
- Unterleibs- und Gelenkschmerzen
- Rötungen der Mundschleimhäute
- Halsschmerzen mit einhergehenden Schluckstörungen
- Bindehautentzündung
- Schwindelanfälle
- Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme)
In seltenen Fällen zeigt sich Ebola durch Hautausschlag bzw. punktartig ausgebildete Blutungen.
Unbehandelt fast immer tödlich
Im weiteren Verlauf der Krankheit steigt die Körpertemperatur auf über 38,5°C und ist von Hämorrhagie begleitet – unvermittelten, sowohl innerlich als auch äußerlich auftretenden Blutungen. Hinzu kommen neuropsychiatrische Auffälligkeiten und Krämpfe sowie zunehmende Verwirrtheit und Schwerhörigkeit.
Je nachdem, welche der fünf in Frage kommenden Ebola-Viren der Krankheit zugrunde liegen und ob eine Behandlung der Symptome erfolgt, ist die Sterblichkeitsrate sehr hoch. Der Tod tritt durch septischen Schock mit multiplem Organversagen ein. Kann der Elektrolytverlust durch Erbrechen und Durchfall ausgeglichen und ein Abfallen des Blutdrucks gestoppt werden, steigen die Überlebenschancen Betroffener erheblich.
Ein in Kanada entwickelter Impfstoff hat Hoffnung machende Ergebnisse geliefert: Den freiwillig Geimpften in Ebola-Gebieten wie Lambaréné (Gabun) und Kilifi (Kenia) konnten erneut grassierende Viren nichts anhaben.
Schutz durch Kontaktsperre, Kleidung und Hygiene
Doch Helfer, Pfleger und Ärzte müssen sich schützen. Zum einen, um nicht selbst dem tödlichen Fieber zu erliegen. Zum anderen, um den Virus nicht zu übertragen. Die Vorkehrungen sind ebenso einfach wie wirkungsvoll – in den bekannten Infektions-Gebieten jedoch nicht immer gegeben bzw. durchführbar. Da eine Ansteckung von Mensch zu Mensch nur über den Austausch von Körperflüssigkeiten, das Berühren Verstorbener oder den Kontakt mit kontaminierten Flächen erfolgt, bilden
- Ganzkörperanzüge
- Gummistiefel
- Einmal-Handschuhe
- Gesichtsmasken
- Desinfektion mit viruzider Chlor-Säure
effektive Schutzmaßnahmen gegen Ebola-Viren.
Um auch als Privatperson eine Infektion oder Weitergabe zu vermeiden, helfen
- mehrmals tägliches, gründliches Händewaschen
- das Tragen eines Mundschutzes
- das Meiden typischer Ebola-Gebiete in Zentral- und Westafrika
Schon diese wenigen, fast alltäglichen Dinge können dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit für eine Epidemie wie 2014 oder gar eine Pandemie zu senken.
Einen Kommentar schreiben