Gefährliche Pest-Erreger und unterschiedliche Übertragungswege
Auslöser für die Pest ist das Bakterium „Yersinia pestis“, das Menschen sowie Tiere infizieren kann. Die Pest-Erreger werden durch Flöhe von infizierten Tieren wie z. B. Ratten, auf Menschen übertragen. Dieser Übertragungsweg ist der weiverbreiteste der Beulenpest und Pestsepsis. Sie werden durch das Eindringen der Bakterien in die Blutbahn übertragen. Gelangen die Erreger durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch, spricht man von der Lungenpest.
Schwarzer Tod: Symptome und Heilung
Die Pest ist auch heute nicht besiegt. Zu den ersten Symptomen der Pest zählen
- Kopfschmerzen,
- hohes Fieber,
- Gliederschmerzen
- Schüttelfrost
- Schwindel und ein
- schweres Krankheitsgefühl, das einer Grippe ähnelt.
Die Symptome entwickeln sich nach der Infektion innerhalb von ein bis sieben Tagen (Inkubationszeit). Dies führt dazu, das bereits infizierte Menschen die Krankheitserreger weiter verbreiten.
Im Gegensatz zu Ebola, welche tausenden Menschen das Leben kostete, ist die Inkubationszeit der Pest von ein bis sieben Tagen kurz. Diese liegt bei Ebola bei bis zu drei Wochen bis zum ersten Ausbruch der Symptome. Während der gesamten Krankheitsdauer sind die Betroffenen hochansteckend, weshalb eine strikte Quarantäne wichtig ist. Wird die Infektionskrankheit rechtzeitig entdeckt und mit Antibiotika behandelt, nimmt die Pest keinen tödlichen Verlauf.
Verbreitung in Madagaskar – vom Land zur Stadt
Seit Jahrzehnten tritt die Seuche immer wieder in den abgelegeneren Teilen Madagaskars auf. Slums sind meistens Mittelpunkt der Epidemie, die zahlreiche Menschenleben kostete. Derzeit konzentrieren sich die Fälle auf die zwei größten Städte Toamasina und Antananarivo. Die Weltgesundheitsorganisation WHO reagierte zeitnah, stellte 1,27 Mio. Euro zur Verfügung und entsandte Epidemiologen sowie Experten. Das Rote Kreuz errichtete das erste Pest-Behandlungszentrum in der Gegend.
Rasante Ausbreitung
Im August begann die aktuelle Epidemie. Ursache für die Verbreitung war ein 31-Jähriger, der infiziert war und von dem Ort Ankazobe (zentrales Hochland) mit dem Buschtaxi zur Ostküste reiste. Der junge Mann starb bereits auf der Strecke und wurde ohne Schutzmaßnahmen in Toamasina beigesetzt. Vier Menschen, die mit dem Reisenden in Kontakt kamen, sind ebenfalls verstorben.
Panik in der Hauptstadt
Die Zahl der täglichen Neuansteckungen nimmt nicht ab und die Seuche wird zur ernstzunehmenden Bedrohung für viele Menschen. Ein weiterer Grund, warum sich die Pest so rasant verbreitet, liegt in den Bestattungsriten, bei denen die Leichen berührt werden.
Derzeit sind die Nachbarländer Madagaskars alarmiert, denn ein 34-jähriger Mann von den Seychellen infizierte sich mit der Krankheit. Inzwischen zeigt der Infizierte keine Symptome mehr, denn er wurde zuhause sofort behandelt. Die Behörden der Seychellen haben eine Isolationsstation eingerichtet und ließen Schulen schließen. Ausländischen Touristen, die in den vergangenen Monaten in Madagaskar waren, wird die Einreise verweigert.
Die WHO schätzt die Ausbreitung außerhalb Madagaskars allerdings gering ein und verzichtet auf Reisewarnungen. Die Fluggesellschaft Alr Seychelles hingegen hat alle Flüge nach und von Madagaskar bis auf weiteres ausgesetzt, um eine Epidemie zu verhindern.
Virulente Form grassiert
Derzeit grassiert die virulentere Form, welche über Niesen, Spucke und Husten übertragen wird und fast immer tödlich verläuft, wenn sie unbehandelt bleibt. Kranke sterben in manchen Fällen innerhalb von 24 Stunden.
Betroffene können in der Regel mit Antibiotika wie Chloramphhenicol, Doxycylin, Tetracyline oder Gentamycin geheilt werden. Wichtig ist eine schnelle Diagnose sowie ein frühzeitiger Beginn der Therapie, um weitere Komplikationen zu verhindern. Da die Lungenvariante der Infektion durch Tröpfchen übertragen wird, liegt die Ursache nicht in der mangelnden Hygiene. Vormals waren eher Menschen in armen Gegenden und Slums von der Pest betroffen. Nun sind es Menschen quer durch die Gesellschaft, die sich infizieren.
Schwarzer Tod – Geeignete Schutzmaßnahmen
Gegen die hochinfektiöse und akute Erkrankung gibt es keinen Impfstoff, der einen vollständigen Schutz bietet. Impfungen werden in der Regel schlecht vertragen und schützen nur vor der Beulenpest. Die beste Prophylaxe ist eine gute Hygiene und die Bekämpfung von Nagetieren wie Ratten. Zudem sollten Flöhe konsequent beseitigt werden.
Betroffene Gebiete sollten gemieden werden. Wer in Länder reist, in denen die Pest aufgetreten ist, sollte gerade in ländlichen Gebieten möglichst eine Atemschutzmaske tragen. Auch wenn es schwer fällt, sollten Sie keinen direkten Kontakt zu Einheimischen aufnehmen. Denn die Möglichkeit einer Infektion durch die Bakterien ist leider immer gegeben. Auch auf Reisen sollten Sie auf eine strikte Hygiene achten und eine ausreichende Anzahl qualifizierter, bakterizid wirkender Produkte mitnehmen, um kontaminierte Bereiche zu desinfizieren.
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