Schlaf: Mythen, Fakten und Selbsthilfe für Betroffene

Wer lange schlecht schläft, wird nicht zuletzt krank und psychisch labil. Das ist kein düsteres Szenario, vielmehr aktueller Stand der Wissenschaft. Es wird Zeit sich dem eigenen Schlaf zu stellen. Im Folgenden klären wir Sie auf.

Schlechter Schlaf gefährlicher als andere Krankmacher

Die Deutschen sind im Selbsttuning-Fieber, weshalb Sport-Tracker und Tools für eine gesunde Ernährung den Markt fluten. Viele mutieren derzeit zu Profi-Läufern, Diätexperten und Gesundheitsdaten-Spezialisten. Dabei lassen sie die größte Gesundheitsreserve ihres Körpers unbeachtet in der Dunkelheit schlummern: den eigenen Schlaf! Eine dauerhaft gestörte Nachtruhe gilt aber als einer der größten Krankmacher und Gefährdungen unserer Gesellschaft. Folglich wird das Schlaganfallrisiko vervierfacht und der Ausbruch von Demenz signifikant beschleunigt. Schlafstörungen sind einer der Hauptauslöser für Diabetes, außerdem haben rund 25% aller tödlichen Unfälle auf deutschen Autobahnen Übermüdung als Ursache. Besonders schwer trifft schlechter Schlaf die Psyche, d.h. mehr als 95% aller Betroffenen haben Ein- und Durchschlafprobleme.

Fehlende Hilfe und mangelnde Schlafkultur

Wir verbringen ein Drittel unserer Lebenszeit im Bett, tief schlafend, träumend und regenerierend. Dieses Idealbild einer Nacht ist jedoch für mehr als 13 Millionen Schlafgestörte in Deutschland ein Albtraum. Schließlich brauchen sie lange um einzuschlafen und/oder liegen Nacht für Nacht wach.

Die Folgen von schlechtem Schlaf: Man fühlt sich müde und unkonzentriert.

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Die Folge sind quälende Tage voll Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und die genannten psychischen und physischen Auswirkungen. Wenn unsere Gesellschaft so stark unter Schlafmangel leidet, warum tun wir dann fast nichts dagegen? Zwei Gründe sind aktuell ausschlaggebend:

Wir wissen zu wenig über den eigenen Schlaf. Verstärkt wird dieses Problem durch eine fehlende Struktur von Fachärzten, wie sie in fast allen anderen Bereichen gegeben ist. Mit der Diagnose einer der mehr als 80 bekannten Schlafstörungen sind Hausärzte derzeit überfordert, sinnvolle Therapieansätze sind fast allen unbekannt. Lediglich bei Atemstörungen in der Nacht (Schnarchen, Apnoe) ist eine flächendeckende Therapie durch Schlaflabore und die Kassen gesichert. Eine der bitteren Folgen dieser Problematik: rund 1,3 Mio. Menschen in Deutschland sind abhängig von Schlaftabletten und Beruhigungsmitteln.

Die kulturelle Einstellung gegenüber Schlaf in unserer Gesellschaft ist im Gegensatz zum Thema Bewegung oder Ernährung oberflächlich oder abweisend. Wer tagsüber sinnvollerweise kurz schläft, wird belächelt oder es drohen Probleme im Job. Im Gegensatz dazu ist Schlaf in der asiatischen Kultur längst als wichtigste Energiequelle des Menschen identifiziert. In vielen Ländern gehört der Kurzschlaf am Tag fest zum Bestandteil der Gesundheits- und Arbeitskultur.

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„Die Zeit des Einschlafens wird im Westen vor allem von sozialen Normen bestimmt und gegen den eigenen biologischen Rhythmus nach hinten verschoben.“ So bringt es eine aktuelle US-Studie auf den Punkt. Dementsprechend schlafen wir zu spät ein und sind aufgrund des Schlafmangels tagsüber müde – nur um dem geläufigen Bild von Leistungsfähigkeit zu entsprechen.

Nächtliche Regenerationsprozesse

Desweiteren ist es wichtig zu verstehen, dass unser Schlaf ein komplexes Zusammenspiel verschiedener lebenswichtiger Funktionen ist. Vor allem mit ausgeprägten Tiefschlafphasen werden folgende gesundheitlich wichtige Abläufe ermöglicht:

Die Herzfrequenz wird geringer
Der Blutdruck und die Körpertemperatur sinken
Die Atmung wird flacher und die Muskeln lockern sich
Wichtige Wachstumshormone werden ausgeschüttet
Träume lösen den „wachen“ Verstand ab

Wichtige Effekte für die Gesundheit

Das Immunsystem wird messbar gestärkt, das Infektionsrisiko sinkt
Die Sauerstoffversorgung wird verbessert
Das Körpergewicht geht zurück
Messbare Verlangsamung des Alterungsprozesses
Das Hautbild wird positiv beeinflusst
Die Wundheilung wird gefördert, muskuläre Verletzungen heilen schneller aus
Stresshormone werden abgebaut
Am Tag Gelerntes wird verarbeitet und damit dauerhaft gespeichert
Demenzerkrankungen wird signifikant vorgebeugt

Kämpfen Sie für gesunden Schlaf

Grundsätzlich gehört ein Schlafproblem bereits nach 3-4 Wochen in die Hand eines Mediziners. Daher informieren Sie sich im Internet bestenfalls vorab, welche Schlafstörung bei Ihnen vorliegen kann, Tests helfen bei der Orientierung. Viele Ärzte halten schlechten Schlaf noch immer für ein marginales Problem – lassen Sie sich das nicht gefallen. Kann oder will der Hausarzt nicht helfen, suchen Sie sich überdies einen Experten. Im Internet finden Sie diese unter dem Begriff Schlafmediziner oder Somnologe. Die Wartezeit ist hier länger, aber Ihr Problem wird immerhin ernst genommen.

Betroffene können beispielsweise unter den Stichworten Schlafhygiene und Schlafumfeld-Analyse viel für einen besseren Schlaf tun. Daher bleiben Sie bitte guter Hoffnung – bei individueller Betreuung können viele auch schwere Schlafstörungen innerhalb weniger Wochen wieder therapiert werden.

In Zukunft bieten wir – das Infrasonics Expertenteam – Ihnen hier im Blog konkrete Tipps und Informationen, damit Sie Ihre Schlafkompetenz selbst verbessern können, interessante Trends kennenlernen und alles über Schlafmythen lernen. Freuen Sie sich auf Interviews, Fach- und Gastbeiträge, Neuigkeiten rund um das Thema Schlaf – fundiert, professionell, spannend und hilfreich. Wir machen aus Ihnen kurzum einen echten Schlafexperten.