Unfälle, Krankheiten, Forschung und auch die Herstellung von Medikamenten: Eine Blutspende kann in vielen Situationen Leben retten oder die Chancen auf Heilung steigern. Alle Blutgruppen kommen für die Spende infrage und nahezu jeder Mensch kann Spender werden. Das Spenden von Blut ist freiwillig – und das bedeutet, dass Blutbanken und Empfänger auf die regelmäßige Mithilfe der Bevölkerung angewiesen sind.
Viele Dienste führen Blutspenden durch
In Deutschland übernehmen die Blutspendedienste des DRK bzw. des BRK an vielen Orten die Blutspende. Außerdem können Spender sich an universitäre oder staatlich-kommunale Blutspendedienste, an praktisch jedes Krankenhaus, an die Mitglieder im Verband unabhängiger Blutspendedienste e. V. sowie an einige Pharmaunternehmen wenden.
Voraussetzungen für die Blutspende
Spenden darf in Deutschland jeder Mensch, der
- mindestens 18 Jahre alt,
- als Erstspender höchstens 68 Jahre alt und
- gesund ist.
Frauen dürfen viermal, Männer sechsmal pro Jahr Blut spenden. Zwischen zwei Spenden müssen mindestens 56 Tage liegen. Es gibt einige Kriterien, die Spender vorübergehend bis dauerhaft von der Teilnahme ausschließen. Darunter:
Kriterien | Sperrfrist |
---|---|
Medikamenteneinnahme | variiert, Rücksprache notwendig |
Auslandsaufenthalt | häufig 6 Monate (variiert, vor allem bei den Tropen) |
Malariagebiete | bei Herkunft oder nach längerem Aufenthalt: Voruntersuchung notwendig |
Tattoos oder Piercings | 4 Monate danach |
Impfungen | variiert je nach Impfstoff |
Operationen, Spiegelungen | bis zu 4 Monaten |
Infektionskrankheiten | Betroffene und Angehörige: dauerhaft nicht spenden |
Aufenthalt in Großbritannien oder Nordirland (1980-96) | Mehr als 6 Monate Aufenthalt, eine Operation oder Bluttransfusion: dauerhaft nicht spenden |
Vorgehensweise bei einer Blutspende
- Anmeldung mit Personalausweis und Unfallhilfe- sowie Blutspenderpass
- Medizinischen Fragebogen ausfüllen
- Testen des Hämoglobinwerts
- Kurze ärztliche Untersuchung
- der Vorgang dauert etwa zehn Minuten, dabei liegen Sie auf einer Liege
- eine sterile Einwegnadel wird in der Ellenbeuge platziert
- Blutproben werden für Laboruntersuchung entnommen
- dann beginnt die Blutspende
- das Blut wird in einem speziellen Entnahmebeutel gesammelt
- ein erfahrener Arzt oder Pfleger begleitet Sie und entnimmt ca. 500 ml Blut
- danach folgen eine kurze Ruhepause und ein kleiner Imbiss
Die Blutproben werden im Labor untersucht, bevor die Spende weiterverarbeitet und in einer Blutbank eingelagert wird. Falls das Labor etwas Ungewöhnliches feststellen sollte, werden Sie selbstverständlich darüber informiert.
Blutgruppen müssen zusammenpassen
Jeder Mensch hat bestimmte Antigene und Antikörper in seinem Blut. Auf Basis dieser Antigene wird Blut in die Gruppen A, B, 0 und AB eingeteilt.
Bei einer Transfusion mit einer unpassenden Blutgruppe reagieren Antigene und Antikörper miteinander. Diese Abwehrreaktion kann lebensgefährlich sein! Deshalb ist es wichtig, dass Menschen aller Blutgruppen regelmäßig Blut spenden, um einen ausreichenden Vorrat für Notfälle aufzubauen.
Auch die Rhesusfaktoren müssen stimmen
Das Rhesus-Blutgruppensystem zeigt, ob eine Person das Rhesusfaktor-D-Antigen besitzt. Ist das Antigen vorhanden, ist die Person Rhesus-positiv. Fehlt es, ist sie Rhesus-negativ.
Rh-positive Spenden können nur für Rh-positive Empfänger verwendet werden. Rh-negative Spenden hingegen sind universell einsetzbar. Zusammen mit dem AB0-System ergibt sich eine kombinierte Blutgruppe, zum Beispiel A- oder AB+.
Die Ausnahme: Universalspender
Es gibt Menschen, die Blut für alle Blutgruppen spenden können. Das ist enorm wertvoll: Mit einer universell verträglichen Bluttransfusion kann im Notfall flexibler und schneller gehandelt werden. Blutgruppe 0- ist Universalspender für Vollblut oder Erythrozytenkonzentrat (ein Konzentrat aus roten Blutkörperchen). Für Plasma sind die Blutgruppen AB+ und AB- Universalspender.
Ich kann dem Aufruf nur zustimmen: Blutspenden sollte jeder, schließlich will ja jeder auch Bluttransfusionen bekommen, wenn man selbst einmal in Not ist.
Hallo Christoph,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Dein MF-Team