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Akupunktur in der Schwangerschaft

Akupunktur in der Schwangerschaft
Verfasst von Marie Franke

Erinnern Sie sich noch an die Zeit Ihrer Schwangerschaft oder sind Sie gerade schwanger? Die Zeit der Schwangerschaft ist nicht immer nur mit Vorfreude, nicht enden wollender Liebe und positiven Gefühlen verbunden. Viele Frauen leiden unter verschiedenen Beschwerden und können die 40 Wochen Wartezeit nicht immer nur genießen. Mein Geheimtipp für all die, offen für Neues sind: Akupunktur in der Schwangerschaft. Wieso, weshalb, warum? All die Antworten lesen Sie heute bei uns.

Meine zweite Schwangerschaft war ein Sammelsurium aus verschiedensten Beschwerden: zwischen Sodbrennen, Nierenschmerzen und Rückenschmerzen gab es auch Übelkeit und Ängste. Also eigentlich all das, was an leichten Beschwerden auftreten kann. Die Zeit war anstrengend, und häufig sogar sehr nervig. Die schlaflosen Nächte mit Sodbrennen werde ich wohl in meinem Leben nie wieder vergessen. Warum ich so offen mit Ihnen darüber spreche? Ich glaube viele Frauen äußern ihre Beschwerden in der Schwangerschaft sehr selten. Denn es heißt  ja immer: „Du bist bloß schwanger und nicht krank!“ Ich musste mir diesen Spruch ein paar Mal anhören und bis heute bin ich noch immer sprachlos. Niemand sucht sich Beschwerden aus und am Ende muss man ja selber damit leben und umgehen. Gegen mein Sodbrennen half nichts. Ich schlief tagelang im Sitzen, war schlecht gelaunt und wollte einfach nur, dass das Baby endlich auf die Welt kam. Und dann startete ich einen letzten Versuch: Akupunktur in der Schwangerschaft. Und nach 2 Sitzungen konnte ich wieder normal essen, ein wenig schlafen und meine gute Laune war zurück.

Akupunktur in der Schwangerschaft

Die Akupunktur in der Schwangerschaft kann in zwei Teilbereiche unterteilt werden: die geburtsvorbereitende und die schwangerschaftsbegleitende Akupunktur. Die Ziele sind jeweils unterschiedlich. Bei der Akupunktur werden kleine dünne Nadeln, nach dem genauen Tasten eines speziellen Punktes, sanft platziert. Durch schnelle Rotationsbewegungen wird das De-Qi-Gefühl ausgelöst. Fragen Sie sich jetzt auch, was das ist? Bei der ersten Recherche musste ich auch zweimal lesen. Das De-Qi-Gefühl beschreibt den Energiefluss der durch das Einstechen ausgelöst wird. Viele Behandelten beschreiben ein Gefühl von Wärme und spüren ein Kribbeln oder ein wenig Druck. 

Die schwangerschaftsbegleitende Akupunktur

Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um Akupunktur, die in der Schwangerschaft Beschwerden lindern kann. Viele Frauen leiden gerade in den ersten Wochen unter starker Übelkeit und Erbrechen. Der Klassiker, den fast jede Frau einmal erlebt. Die wenigsten spüren diese Übelkeit überhaupt nicht. Falls Sie schon früh in der Obhut einer Hebamme sind und diese eine Weiterbildung in Akupunktur hat, haben Sie den Jackpot gezogen. Denn hier kann die Akupunktur in der Schwangerschaft wirklich Wunder bewirken und das ganz ohne Nachteile für das Baby. Auch bei Rückenschmerzen, die durch die Veränderung des Körper sehr häufig auftreten, kann Akupunktur helfen. Da der Bauch plötzlich wächst und die Bänder und Muskeln innerhalb kürzester Zeit viel mehr Gewicht halten müssen, kann es zu Rückenschmerzen kommen. Auch bei anhaltenden Verspannungen und Ängsten, die häufig mit Schlafstörungen verbunden sein können, kann das Setzen von Akupunkturnadeln helfen. 

Geburtsvorbereitenden Akupunktur

Das Ziel der geburtsvorbereitenden Akupunktur ist die Vorbereitung der Frau auf die anstehende Geburt. Sowohl körperlich als auch geistig. Durch das gezielte Setzen der Nadeln soll der Muttermund weicher werden und die Geburt soll leichter in den Gang gesetzt werden. Unter der Geburt kann die Akupunktur Geburtsschmerzen lindern und die eigentliche Dauer der Geburt verkürzen. Auch als unterstützende Methode um die Geburt einzuleiten, greifen viele Hebammen auf die chinesische Heilmethode zurück. Studien haben gezeigt, dass die Dauer der Eröffnungsphase nach mehreren Akupunktursitzungen von 10 auf 8 Stunden verkürzt werden kann. Ein positiver Effekt, der wissenschaftlich bestätigt ist. 

Ab der 36. Schwangerschaftswoche sollte die Akupunktur einmal wöchentlich für 20-30 Minuten durchgeführt werden. Ich habe diese Zeit immer als kleine Auszeit aus dem Alltag gesehen und es sehr genossen. Vielleicht haben Sie ja Glück und Ihre Hebamme kann die Akupunktur in der Schwangerschaft bei Ihnen zu Hause durchführen.

Worauf muss ich bei der Suche nach einem Akupunkteur achten?

Viele Hebammen haben eine Weiterbildung für Akupunktur. Hierbei gibt es unterschiedliche Qualifizierungen und bei größeren Beschwerden empfehle ich Ihnen eine erfahrene Hebamme zu suchen. Oft geben Hebammen Kontakttipps oder vermitteln einem direkt eine Kollegin. Mittlerweile gibt es zahlreiche Frauenärzte die ebenfalls eine Akupunktur-Weiterbildung besucht haben. Wenn eine medizinische Einschränkung (z.b. Beckenendlage) vorliegt, sollten Sie vor der Behandlung Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt halten.

Die Behandlung durch eine Akupunktur-Sitzung hat viele Vorteile, vielleicht hilft es auch Ihnen.

Haben Sie bereits Erfahrung mit Akupunktur in der Schwangerschaft gemacht? Ich freue mich auf Ihre Erfolgsgeschichten.

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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