Nackenschmerzen Übungen: Effektive Routinen für jeden Tag
Autor Roland Liebscher-Bracht
Viele Menschen kennen das Gefühl: Ein Ziehen oder Druck im Nackenbereich nach einem langen Arbeitstag, steife Schultern am Morgen oder ein dumpfer Schmerz beim Drehen des Kopfes. Nackenverspannungen gehören heute zu den häufigsten Beschwerden überhaupt und sie betreffen Vielsitzer am Schreibtisch ebenso wie körperlich aktive Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- Ursachen und Mechanismen von Nackenschmerzen
- Häufige Auslöser im Alltag
- Was im Körper passiert
- Warum gezielte Bewegung hilft
- Effektive Übungen für den Nacken – Schritt für Schritt
- Mobilisation – Bewegung zurückgewinnen
- Dehnung und Kräftigung – Spannung lösen und Haltung stabilisieren
- Tipps zur Vorbeugung im Alltag
- Schlafposition & Nackenkissen – Einfluss auf Nackenschmerzen
- Wann Sie sich schonen oder ärztlichen Rat einholen sollten
- Fazit: Bewegung und Achtsamkeit als Schlüssel zur Beschwerdefreiheit
In den meisten Fällen sind Nackenbeschwerden nicht die Folge einer akuten Verletzung, sondern entstehen schleichend: durch Bewegungsmangel, einseitige Belastungen oder andauernde Fehlhaltungen. Wenn Nackenmuskeln und Faszien dauerhaft verkürzen, steigt die Spannung im Halswirbelsäulenbereich – Schmerzen, Verspannungen oder eingeschränkte Beweglichkeit können die Folge sein.
Die gute Nachricht: Mit gezielten Übungen gegen Nackenschmerzen lässt sich der Nacken meist wieder entlasten und stabilisieren. Die im Folgenden vorgestellten Nackenübungen nach dem Konzept von Liebscher & Bracht setzen auf sanfte Dehnung, bewusste Bewegung und Aktivierung der tiefliegenden Nackenmuskulatur. Sie sind leicht auszuführen, benötigen keine Hilfsmittel und eignen sich ideal für den Alltag – egal ob zu Hause, im Büro oder unterwegs. So lässt sich die natürliche Beweglichkeit Schritt für Schritt zurückgewinnen – ohne Druck, aber mit spürbarer Wirkung.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Dehnübungen bei Nackenschmerzen besonders wirksam sind, worauf Sie bei der Ausführung achten sollten und wie Sie durch regelmäßige Bewegung Ihre Beschwerden dauerhaft reduzieren können.
Ursachen und Mechanismen von Nackenschmerzen
Häufige Auslöser im Alltag
Die meisten Nackenverspannungen entstehen nicht plötzlich, sondern entwickeln sich über Wochen oder Monate. Häufige Ursachen sind Bewegungsmangel, langes Sitzen am Computer, einseitige Belastungen oder das dauerhafte Beugen des Kopfes – etwa beim Blick auf das Smartphone. Auch Stress und Anspannung können den Muskeltonus erhöhen und so Schmerzen verstärken.
In der Folge verkürzt sich die Nackenmuskulatur, besonders im Bereich von Nacken, Schultern und oberem Rücken. Wird der Kopf dauerhaft leicht nach vorn gehalten – eine typische Haltung bei Bildschirmarbeit – müssen die Nackenmuskeln ständig gegenhalten, um den Kopf zu stabilisieren. Das führt zu Überlastung, schlechter Durchblutung und schließlich zu Schmerzen oder Spannungskopfschmerzen.
Auch die Schlafposition spielt eine Rolle: Liegt der Kopf zu hoch oder zu tief, wird die Halswirbelsäule überstreckt oder abgeknickt – die nächtliche Regeneration bleibt aus, und die Verspannungen setzen sich fort.
Was im Körper passiert
Medizinisch betrachtet sind Nackenschmerzen meist funktioneller Natur – das heißt, sie entstehen durch muskuläre Dysbalancen und fasziale Spannungen, nicht durch strukturelle Schäden.
Muskeln, die zu selten gedehnt oder aktiviert werden, verlieren an Elastizität. Gleichzeitig verkleben feine Bindegewebsstrukturen, die sogenannten Faszien, wodurch sich Bewegungseinschränkungen und Druckgefühle entwickeln können.
Das Nervensystem reagiert auf diese veränderten Spannungsverhältnisse mit Schmerzsignalen – nicht, weil etwas „kaputt“ ist, sondern als Warnhinweis: Hier stimmt die Balance nicht mehr. Genau hier setzt gezielte Bewegung an – sie kann die Muskulatur wieder in ihr natürliches Gleichgewicht bringen, die Durchblutung fördern und damit Schmerzen langfristig reduzieren
Warum gezielte Bewegung hilft
Bewegung ist der Schlüssel zur Regeneration – auch im Nacken.
Wenn Muskeln zu lange in derselben Position gehalten werden, etwa beim Sitzen oder konzentrierten Arbeiten am Bildschirm, verliert das Gewebe an Elastizität und Durchblutung. Gezielte Bewegung aktiviert dagegen die Nackenmuskulatur, regt die Durchblutung an und sorgt dafür, dass Faszien – das feine Bindegewebe, das Muskeln und Strukturen miteinander verbindet – wieder gleitfähig werden.
Studien zeigen, dass regelmäßige, moderate Bewegung bei unspezifischen Nackenverspannungen oft wirksamer ist als rein passive Maßnahmen wie Massagen oder Wärmeanwendungen. Durch sanfte Mobilisationsübungen und Dehnübungen kann die natürliche Beweglichkeit der Halswirbelsäule Schritt für Schritt zurückkehren.
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Die hier vorgestellten Übungen nach dem Konzept von Liebscher & Bracht nutzen genau diesen Effekt: Sie setzen auf bewusstes Dehnen, Ausatmung und Aktivierung statt auf Kraft.oder Schnelligkeit. So lassen sich muskuläre Ungleichgewichte ausgleichen, Anspannung abbauen und die Körperwahrnehmung verbessern – eine wichtige Voraussetzung, um Nackenschmerzen vorzubeugen und langfristig beschwerdefrei zu bleiben.
Übrigens: Bewegung wirkt dabei nicht nur körperlich, sondern auch mental. Viele Betroffene berichten, dass sich mit der regelmäßigen Übungspraxis auch Stress reduziert und die allgemeine Entspannung zunimmt. Ein flexibler Nacken ist also nicht nur eine Frage der Muskulatur, sondern auch des inneren Gleichgewichts.
Effektive Übungen für den Nacken – Schritt für Schritt
Mobilisation – Bewegung zurückgewinnen
Bevor der Nacken gedehnt oder gezielt gekräftigt wird, ist es wichtig, die Muskulatur sanft in Bewegung zu bringen. Diese Mobilisationsübungen dienen dazu, die Durchblutung zu fördern, die Faszien zu lockern und die Beweglichkeit der Halswirbelsäule wiederherzustellen. Schon wenige Minuten achtsamer Bewegung können helfen, Steifheit und Spannung zu verringern und den Körper auf die folgenden Dehnübungen vorzubereiten.
Besonders hilfreich sind einfache Übungen wie:
- Sanfte Drehbewegungen des Kopfes nach rechts und links, um die seitliche Beweglichkeit zu verbessern.
- Leichte Neigungen des Kopfes in Richtung Schulter, um verspannte Muskelpartien an den Seiten zu lösen.
- Kinnbewegungen in Richtung Brustbein, um die vordere Halsmuskulatur und den Oberkörper leicht zu aktivieren.
- Schulterkreisen, um die Verbindung zwischen Nacken, Schulterblättern und oberem Rücken zu lockern.
Diese kleinen Bewegungen haben einen großen Effekt: Sie regen die Durchblutung an, unterstützen den Stoffwechsel in der Muskulatur und verbessern die Gleitfähigkeit der Faszien.
Dehnung und Kräftigung – Spannung lösen und Haltung stabilisieren
Nach der Mobilisation folgt die gezielte Bewegung, die Dehnung und Aktivierung kombiniert. Viele Nackenschmerzen entstehen, weil einzelne Muskelgruppen zu stark beansprucht sind, während andere zu wenig arbeiten. Durch kontrollierte Haltungen und sanfte Bewegungen lassen sich diese Ungleichgewichte ausgleichen – das Gewebe wird gleichzeitig entlastet und gestärkt.
In den Übungen werden passive und aktive Elemente bewusst miteinander verbunden: Während bestimmte Muskelgruppen sanft gedehnt werden, halten andere – etwa die Nackenmuskeln oder die Muskulatur im Oberkörper – den Körper stabil in Position. So entsteht ein ausgewogenes Wechselspiel aus Loslassen und Aktivsein.
Die Dehnphasen verlängern verkürzte Muskeln und lösen Verklebungen in den Faszien. Durch die Haltearbeit werden gleichzeitig die tiefen stabilisierenden Nackenmuskeln aktiviert. Dieses Zusammenspiel verbessert die Koordination, Durchblutung und Haltungskontrolle im gesamten Schulter-Nacken-Bereich bis zur Brustwirbelsäule.
Achten Sie auf Ihre Ausgangsposition: Der Hinterkopf sollte in Verlängerung der Wirbelsäule bleiben, das Kinn leicht zur Brust geneigt. Achten Sie darauf, langsam und gleichmäßig zu atmen. Mit jeder Ausatmung darf die Spannung etwas nachlassen, während die Dehnung sanft vertieft wird.
Wer regelmäßig übt, fördert nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Stabilität. So entsteht ein ausgeglichenes Zusammenspiel von Entspannung und Kraft – die Grundlage für einen belastbaren, schmerzfreien Nacken.
Nackenübung für die gerade Nackenmuskulatur
Beginnen Sie diese Übung am besten in einer aufrechten, sitzenden Ausgangsstellung. Greifen Sie mit beiden Armen von oben bis an den
Hinterkopf. Senken Sie nun den Kopf und ziehen Sie dabei das Kinn zurück. Es sollte ein sanfter Zug im Nacken spürbar sein. Niemals sollten die Übungen Schmerzen über das Zuggefühl hinaus auslösen.
Halten Sie diese Position etwa zwei Minuten. Dann drücken Sie für weitere 30 Sekunden mit dem Kopf gegen die Hände, ohne die Position zu verändern. Machen Sie auch das nur so stark, dass es sich nicht unangenehm anfühlt.
Nackenübung für die seitliche Nackenmuskulatur
Für die Ausgangsstellung winkeln Sie den linken Arm an, sodass die Hand etwa auf Höhe der linken Schulter ist. Ziehen Sie nun die linke Schulter tief nach unten. Der Oberkörper bleibt aufrecht. Der rechte Arm greift über den Kopf bis zum linken Ohr und zieht den Kopf nun langsam nach rechts. Es sollte ein sanfter Zug links am Hals zu spüren sein. Halten Sie diese Position für zwei Minuten. Anschließend drücken Sie für weitere 30 Sekunden mit dem Kopf gegen die Hand, also in die Gegenrichtung. Wechseln Sie anschließend die Seite und wiederholen Sie die Übung.
Nackenübung für die schräge Nackenmuskulatur
Die Ausgangsstellung ist dieselbe wie in der vorigen Übung. Winkeln Sie den linken Arm an und legen Sie die Hand an die linke Schulter. Die Schulter ziehen Sie nach unten. Drehen Sie nun den Kopf etwa 45 Grad nach links in Richtung des angewinkelten Arms. Ziehen Sie dabei das Kinn zurück. Greifen Sie dann mit dem rechten Arm über den Kopf und ziehen Sie den Kopf sanft zur Seite. Das Zuggefühl sollte sich hinten links am Nacken einstellen.
Bleiben Sie für zwei Minuten in dieser Position. Dann drücken Sie für 30 Sekunden mit dem Kopf gegen die Hand, ohne den Kopf zu bewegen.
Kommen Sie langsam aus der Position heraus und wiederholen die Übung für die andere Seite.
Faszien-Rollmassage für den Nackenbereich
Die Faszien-Rollmassage ist eine wirkungsvolle Möglichkeit, mit der Sie Nackenverspannungen lösen können.
Verwenden Sie eine möglichst weiche Faszienrolle. Alternativ verwenden Sie z. B. eine Plastikflasche und wickeln Sie ein Handtuch darum.
Setzen Sie die Faszienrolle seitlich an Ihrer linken Nackenmuskulatur auf Höhe des Ohrs an. Rollen Sie dann langsam, aber mit spürbarem Druck in Richtung Rücken.
Wiederholen Sie die Übung anschließend auf der rechten Seite, indem Sie die dortigen Muskelstränge bis zur Schulter hinunter ausrollen. Auf diese Weise können Sie die Entspannung und Durchblutung der Nackenpartie gezielt fördern.
Achten Sie bei der Durchführung darauf, die Faszienrolle möglichst langsam und mit ausreichend Druck über die betroffenen Stellen zu führen – jedoch ohne zusätzliche Schmerzen in diesem Bereich zu verursachen.
Tipps zur Vorbeugung im Alltag
Viele Menschen verbringen täglich Stunden am Schreibtisch oder mit dem Blick aufs Smartphone – meist in derselben Haltung. Über längere Zeit führt das dazu, dass sich Muskeln und Faszien an diese Position anpassen: Der Nacken verkürzt, die Schultern runden sich, und Anspannung entsteht.
Eine der effektivsten Maßnahmen ist eine aufgerichtete, aber entspannte Haltung. Wenn der Monitor auf Augenhöhe steht und die Schultern locker bleiben, verteilt sich das Kopfgewicht gleichmäßig auf die Wirbelsäule. Schon diese kleine Veränderung reduziert die Belastung der Nackenmuskulatur erheblich. Auch im Stehen oder Gehen lohnt es sich, immer wieder wahrzunehmen, wo sich der Kopf gerade befindet – leicht nach vorn oder in Linie über den Schultern.
Ebenso wichtig ist regelmäßige Bewegung zwischen statischen Phasen. Jede Stunde kurz aufzustehen, die Schultern zu kreisen oder das Kinn leicht in Richtung Brust zu bewegen, bringt den Kreislauf in Schwung und verbessert die Durchblutung. Auch alltägliche Aktivitäten – Treppensteigen, Spazierengehen, bewusste Atem- und Ausatmungspausen – halten Muskeln und Faszien geschmeidig.
Schlafposition & Nackenkissen – Einfluss auf Nackenschmerzen
Viele Betroffene kennen das Gefühl, morgens mit einem steifen Nacken aufzuwachen. Häufig liegt die Ursache in der Rückenlage, Bauchlage oder der falschen Kissenhöhe. Die Art, wie wir nachts liegen, entscheidet darüber, ob sich die Muskulatur regeneriert oder weiter verspannt.
Besonders die Wahl des Kissens spielt eine große Rolle. Wenn der Hinterkopf zu hoch oder zu tief liegt, gerät die Halswirbelsäule aus ihrer natürlichen Linie. Das kann zu Überstreckung führen – die Nackenmuskeln müssen über Nacht ununterbrochen gegenhalten, anstatt sich zu erholen. Ein passendes Kissen unterstützt dagegen die natürliche Krümmung der Wirbelsäule und ermöglicht, dass sich die Muskulatur im Schlaf regeneriert.
Tipp: Das Nackenkissen von Liebscher & Bracht wurde speziell für Menschen mit Nackenschmerzen entwickelt. Es stützt die Halswirbelsäule ergonomisch, entlastet die Muskulatur und hilft, Verspannungen über Nacht zu lösen. Mit dem Code LB5MED erhältst Du 5 % Rabatt!
Mit Blick auf Nackenschmerzen ist eine flache Rückenlage meist günstiger. Ein niedriges oder weiches Kissen ermöglicht, dass der Kopf in einer Linie mit dem Rücken ruht, und entlastet so die Strukturen der Nackenmuskulatur.
Die Seitenlage ist weit verbreitet, sollte aber so ausgerichtet sein, dass der Kopf weder nach oben noch nach unten abknickt. In der Bauchlage wird die Halswirbelsäule dauerhaft verdreht – wer so schläft, kann versuchen, die Kopfposition schrittweise zu verändern.
Muskeln, Knochen & Gelenke
mehrWann Sie sich schonen oder ärztlichen Rat einholen sollten
Bewegung ist in den meisten Fällen die beste Maßnahme gegen Nackenverspannungen. Dennoch gibt es Situationen, in denen der Körper Ruhe und Schonung braucht – oder in denen eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist. Nicht jeder Schmerz lässt sich durch Übungen beeinflussen, und manchmal weist er auf eine andere Ursache hin.
Gönnen Sie sich eine Pause und suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Schmerzen zunehmen, in Arme oder Schultern ausstrahlen oder nach einem Unfall auftreten. In solchen Fällen können Nerven, Gelenke oder Bandscheiben stärker beteiligt sein.
Während der Übungen gilt: Achten Sie auf Ihr Empfinden. Ein leichtes Ziehen oder Dehngefühl ist unbedenklich – ein stechender, brennender oder zunehmender Schmerz dagegen ein Warnsignal.
Fazit: Bewegung und Achtsamkeit als Schlüssel zur Beschwerdefreiheit
Nackenschmerzen sind kein Schicksal, sondern meist das Ergebnis von einseitiger Belastung, Fehlhaltung oder mangelnder Bewegung – und damit aktiv beeinflussbar. Die vorgestellten Übungen nach dem Konzept von Liebscher & Bracht verbinden sanfte Dehnung, Ausatmung und bewusste Aktivierung.
Ebenso wichtig sind die kleinen, unscheinbaren Momente im Alltag: ein aufrechter Sitz, ein tiefer Atemzug, das Lösen der Schultern oder ein kurzer Spaziergang. Sie alle wirken zusammen, um Nackenmuskulatur, Brustwirbelsäule, Schulterblätter und Faszien in Balance zu halten.
Wenn Bewegung wieder selbstverständlich wird und der Körper die Chance bekommt, sich zu regenerieren, kann der Nacken seine natürliche Leichtigkeit zurückgewinnen – und mit ihm das Gefühl, sich frei und aufrecht durchs Leben zu bewegen.
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