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Nasenbluten, richtig und schnell Handeln

medizinfuchs Redaktion

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nasenbluten
Bei plötzlichem Nasenbluten reagieren viele mit Panik. Denn trotz der meist kleinen Menge an Blut erscheint es vielen, als wäre es ein hoher Blutverlust.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Nasenbluten?

Die Nasen der Menschen sind unterschiedlich empfindsam. Jeder Mensch hatte sicher schon einmal Nasenbluten. Dieser von der Medizin auch als Epistaxis bezeichnete Vorgang ist in den meisten Fällen vollkommen ungefährlich. Sehr häufig, nämlich in ungefähr 80 Prozent der Fälle, wird eine solche Blutung durch lokal begrenzte Verletzungen an Gefäßen im Bereich der vorderen Nasenscheidewand oder Nasenschleimhaut verursacht. Bedenklich sind dagegen Blutungen, die im hinteren Teil der Nase entstehen. In diesen Fällen können andere Krankheiten ursächlich sein und Betroffene sollten einen Arzt für HNO (Hals-Nasen-Ohren) konsultieren. Er kann dann durch verschiedene Untersuchungen eine genaue Diagnose stellen und mit dem Patienten über die entsprechende Therapie entscheiden.

Welche Ursachen kann Nasenbluten haben?

Epistaxis kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. In vielen Fällen sind bei Betroffenen die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut sehr dünn und damit empfindlich für Reize wie Niesen oder Naseputzen. Vor allem im Bereich des Locus Kiesselbachi (unterer Teil der Nasenscheidewand) wird die Schleimhaut durch eine Vielzahl von Gefäßen deutlich stärker durchblutet. Gerade im Winter erhöht sich die Empfindlichkeit dieser Region aufgrund niedriger Temperaturen oder zu trockener Raumluft. Eine Grippe, Erkältung sowie ein Schnupfen gehen meist einher mit geschwollenen Nasenschleimhäuten, wodurch verstärkt Nasenbluten auftreten kann.

allergien und häfiges schnauben als auslöser

Ebenso ursächlich können Unverträglichkeiten gegen Hausstaub oder Tierhaare bzw. Allergien auf bestimmte Pollenarten sein. Weitere Ursachen können natürlich Unfälle sein, bei denen der Schädel (z. B. Schädelbasisbruch) die Nasenscheidewand, das Nasenbein oder die Nasenschleimhaut verletzt werden. Auch ein starker Schlag auf die Nase kann dieselben Verletzungen nach sich ziehen, so dass es zu Blutungen aus der Nase kommt.

In manchen Fällen sind auch Fehlbildungen oder ein Loch in der Nasenscheidewand verantwortlich für auftretendes Nasenbluten. Immer wieder kann es nach Operationen im Nasen- oder Rachenbereich (Tonsillektomie=Mandelentfernung) zu Blutungen kommen. Weitere Ursachen können Nasenpolypen oder gut- bzw. bösartige Nasentumore sein.

Ursachen bei Kindern

Bei Kindern tritt Nasenbluten recht häufig auf. Zu den Ursachen zählen hier, neben dem gerne praktizierten Nasenbohren, die natürlichen Wachstumsschübe. Aber auch selten auftretende Krankheiten wie die Purpura-Schönlein-Henoch können zum Bluten der Nasen bei Betroffenen führen. Verantwortlich für diese Erkrankung sind die so genannten IgA-Antikörper, die zu einer Entzündung kleiner Blutgefäße führen. Eigentlich für die Abwehr von Krankheitserregern gedacht, können sie in bestimmten Situationen massenhaft hergestellt und in den Blutgefäßen eingelagert werden. Eine Purpura-Schönlein-Henoch tritt sehr oft nach überstandenen Atemweginfektionen auf.

Welche Symptome können auftreten?

schwangerschaftshormone können nasenbluten auslösen

Nasenbluten kann ein Symptom für eine Schwangerschaft sein, zählt in diesem Fall also nicht zu den Krankheiten. Grund ist der sich verändernde Hormonhaushalt der Frau. Es kommt zu einer vermehrten Produktion von Östrogen, wodurch das Bindegewebe aufgelockert wird, was auch die Gefäße betrifft. Als Folge werden diese stärker durchblutet, es kommt zu Schleimhaut-Schwellungen und zu Nasenbluten. Informationen zu diesem Thema erhält man beim Gynäkologen.

Häufig auftretendes Nasenbluten kann aber auch ein Symptom für weitere Erkrankungen sein, die nicht vom Facharzt für HNO behandelt werden können. Beispielsweise können die Blutungen Hinweis auf Bluthochdruck sein. Ist der Blutdruck zu hoch, können dadurch feine Äderchen platzen und Nasenbluten verursachen. Kommt es zu einem großen Blutverlust, lässt sich dies in der Regel am Puls und am Blutdruck feststellen.

Zu niedriger Blutdruck und ein gleichzeitig hoher Puls können Symptome für einen größeren Blutverlust sein. Dieser sollte schnellstens durch Blutersatzstoffe ausgeglichen werden. Nur sehr hohe Blutverluste führen zur Notwendigkeit von Bluttransfusionen. In diesen Fällen allerdings ist umgehende Hilfe durch einen Arzt wichtig. Er kann Medikamente zur Unterstützung des Kreislaufes verabreichen, bis eine Transfusion möglich ist.

Häufige Fragen zum Thema Nasenbluten

Wie oft ist Nasenbluten normal?

Über die Häufigkeit dieses Phänomens lassen sich nur wenig Aussagen treffen. Es kommt natürlich auf den Auslöser bzw. den Grund an. Normalerweise muss man sich keinerlei Sorgen machen. Kinder beispielsweise praktizieren sehr gerne das Nasenbohren und dabei kann es schon mal zu einer Verletzung im Innern sowie zum Bluten kommen. Man sollte aber achtsam sein und sich in die Hand der Medizin begeben, wenn immer wieder Blut läuft. Einen Arzt sollte man auch aufsuchen, wenn sich der Blutfluss nicht stoppen lässt.

Was kann man bei Nasenbluten tun?

Leider reagieren die meisten Betroffenen, indem sie den Kopf in den Nacken legen. Manche versuchen auch, die Blutung zu stoppen, indem sie sich hinlegen. Dies ist allerdings die falsche Reaktion und Hilfe, denn so besteht die Gefahr, dass das Blut durch den Hals hinuntergeschluckt wird, was Übelkeit oder sogar Erbrechen zur Folge haben kann.

Ein Nachteil besteht zudem darin, dass man nicht einschätzen kann, wie stark das Nasenbluten überhaupt ist. Wenn man von einer blutenden Nase überrascht wird, sollte man sich am besten aufrecht hinsetzen, den Kopf nach vorne beugen und sich ein Tuch oder eine kleine Schüssel unter die Nase halten. Auf diese Weise bleibt die Kleidung sauber und das Blut kann abfließen.

Außerdem empfehlen viele Mediziner, das Nasenbluten zu unterbrechen, indem man mit zwei Fingern die Nase für ein paar Minuten fest zusammendrückt. Anschließend kann man den Druck verringern und prüfen, ob die Blutung noch andauert oder gestoppt ist. Ist dies nicht der Fall, sollte die Prozedur wiederholt werden. Hilfreich ist es außerdem, die Nasenwurzel oder den Nacken mit Eis oder einem feuchtkalten Lappen zu kühlen. Dadurch verengen sich die Gefäße für die Blutzufuhr und das Nasenbluten wird gestoppt oder wenigstens eingedämmt.

Was sollte man bei Nasenbluten nicht tun?

Was man bei Nasenbluten unbedingt vermeiden sollte, ist das Verschließen der Nasenlöcher mit Taschentüchern oder ähnlichen Dingen. Diese verbinden sich nämlich mit dem trocknenden Blut und können beim Entfernen die Wunde abermals öffnen. Auch ein zu frühzeitiges Putzen der Nase durch Schnäuzen kann die Wunde abermals aufreißen und zu erneutem Nasenbluten führen. Nasensprays sind heute weit verbreitet und werden von Menschen genutzt, die unter trockenen oder geschwollenen Nasenschleimhäuten oder Nasennebenhöhlen leiden. Solche Sprays können zwar zunächst für eine Verringerung der Schwellung sorgen. Allerdings verursachen sie bei einer Überdosierung ein Austrocknen der Nasenschleimhaut. Dadurch wird die Schleimhaut geschädigt und es kann wiederum zu Nasenbluten kommen.

Untersuchung beim HNO-Arzt

untersuchung beim hno

Um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen, sollten Betroffene einen Facharzt für HNO aufsuchen. Er hat die Möglichkeit, durch genaue Untersuchungen festzustellen, welche Ursache Blutflüsse aus der Nase haben und was man dagegen tun kann. Nicht immer sind vom Arzt verordnete Medikamente notwendig. Durch den Einsatz endoskopischer Geräte (Rhinoskop, Nasenendoskop) kann er weit in die Nase schauen und mögliche Wunden ausmachen.

Auf diese Weise kann der Arzt nicht nur Krankheiten diagnostizieren, sondern auch Erkrankungen wie beispielsweise die erblich bedingte Osler-Krankheit (Morbus Osler) ausschließen. Unter Morbus Osler versteht die Medizin eine pathologische Erweiterung der Kapillargefäße. Genau im Übergangsbereich zwischen den venösen und arteriellen Gefäßen entstehen Knoten, die platzen. Zum Einsatz können aber auch Ultraschall, MRT (Magnetresonanztomografie) sowie CT (Computertomografie) kommen, durch die krankhafte Veränderungen erkannt oder ausgeschlossen werden können.

Fazit

Wenn die Gefäße nachgeben, platzen und ein Blutfluss aus der Nase schießt, sollte man sich zunächst noch keine großen Gedanken machen. Dieses Phänomen hat jeder schon einmal erlebt. Erst, wenn sich der Blutfluss aus der Nase häuft und sich über einen längeren Zeitraum nicht stillen lässt, ist es Zeit für einen Arztbesuch. Vor allem bei Kindern ist aber eine erhöhte Aufmerksamkeit notwendig. Selbst Betroffene bzw. Eltern sollten sicherheitshalber eine Diagnose stellen lassen, schon um eventuelle schwere Erkrankungen auszuschließen. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht!

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