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Ohr­geräu­sche durch Tinnitus oder Hör­sturz stören den Alltag

medizinfuchs Redaktion

medizinfuchs Redaktion

Alltagsbelastund durch Ohr­geräu­sche, Tinnitus oder Hör­sturz

Inhaltsverzeichnis

Störende Ohrgeräusche sind weit verbreitet. Schätzungen zu Folge leiden 2 bis 3 Prozent der Deutschen am Klingeln in den Ohren. Erkrankte sollten ihre Wahrnehmungen nicht auf die leichte Schulter nehmen und ärztlichen Rat suchen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Hörsturz kommen. 

Ursachen für Ohrgeräusche

  • Psychische Ursachen (Stress, chronische Lärmbelastung, seelische Kränkungen, Depression, Burnout etc.)
  • Knall- oder Schalltrauma
  • Erkrankungen der Ohren (viral, bakteriell, Entzündungen, Morbus Menière)
  • Fremdkörper im Ohr (etwa Ohrenschmalz)
  • Schädigungen durch Druck (beim Tauchen), Trommelfell-Defekt
  • Hörsturz
  • Tinnitus
  • Schwerhörigkeit
  • Verursacht durch Arzneimittel
  • Rauschen durch Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen
  • Verwachsungen, Tumore im Bereich der Hör- und Gleichgewichtsnerven
  • Verkrampfungen der beim Ohr gelegenen Muskeln,
  • Kiefergelenksprobleme
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Verspannungen der Nackenmuskulatur oder Schädigungen der Halswirbel

Ohrgeräusche diagnostizieren

Ohrgeräusche diagnostizieren

Tritt ein Ohrgeräusch plötzlich und erstmalig auf, wird von einem akuten Tinnitus gesprochen. Sind die Symptome nach ein bis zwei Tagen nicht abgeklungen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bestehen andere Anzeichen wie Schwindel oder gar ein Hörverlust, sollte man sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. In den ersten drei Monaten nach dem Auftreten der Phantomgeräusche sind die Heilungschancen am größten. Sie schildern dem HNO Arzt die Problematik. Er wird Sie fragen, wie lange diese Beschwerden schon bestehen und ob sie durch eine äußeres Ereignis wie einem lauten Knall oder Ähnlichem entstanden sind. Es werden nun verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Mit einem sogenannten Ohrmikroskop sieht er sich das Innere des Ohres an. Ein einfacher Hörtest, der Weber-Versuch, gibt ersten Nachweis, ob eine Schädigung vorliegt oder nicht. Mittels einer Stimmgabel wird ein Ton erzeugt und die Kopfknochenleitung mit diesem Ton geprüft.

Der Tinnitus

Unter einem Tinnitus aurium (aus dem lateinischen tinniere, bedeutet klingeln) versteht man Ohrgeräusche, die ohne eine akustische Quelle wahrgenommen werden. Zutreffend werden die akustischen Störer auch als Phantomgeräusch bezeichnet. Betroffene hören ständig ein Rauschen, Zischen, Pfeifen, Klingeln oder Summen in den Ohren, dass keine andere Person wahrnehmen kann. Die gehörten Geräusche sind für sich selbst keine Krankheit, sondern ein auftretendes Symptom. Das Klingeln kann kaum auszuhaltend laut sein, oder nur knapp über der Wahrnehmungsschwelle liegend.

Subjektiver vs. Objektiver Tinnitus

tinnitus

Von einem objektiven Tinnitus wird gesprochen, wenn es eine Schallquelle im Körper des Patienten gibt. Diese Quelle befindet sich meist im Ohrbereich. Beispielsweise können Blutgefäße oder die Muskulatur Geräusche erzeugen. Diese realen Töne kann ein Arzt nicht selten mit medizinischen Geräten oder einfach mit einem Stethoskop orten.

Viel häufiger leiden Patienten unter der subjektiven Tinnitus-Form. Die Betroffenen nehmen Töne wahr, die sich keiner physikalischen Schallquelle zuordnen lassen. Sie hören die Ohrgeräusche tatsächlich aufgrund einer fehlerhaften Informationsverarbeitung im auditorischen System im Gehirn. Das Ohrensausen hat also oft zerebrale Beteiligung, auch wenn der Auslöser ein lauter Knall oder ein anderes Schalltrauma war.

Vier Schweregrade vom Tinnitus

1 und 2 - kompensierten Tinnitus: Ohrensausen nur wenn es völlig still ist
3 und 4 - dekompensierte Form: Immer spürbar, psychische und physische Folgen, Behandlung nötig

Sekundäre Symptome vom Tinnitus

  • Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafprobleme)
  • Konzentrationsstörungen
  • Psychische Probleme (Depressionen, Angstzustände, sozialer Rückzug)
  • Hyperakusis: Geräuschüberempfindlichkeit
  • Kopfschmerzen
  • Anzeichen psychischer Belastung (Gereiztheit, Hilflosigkeit, Überfordertsein)

Behandlung Tinnitus

geräusche ausblenden

Die Behandlungsmöglichkeiten und Therapien unterscheiden sich nach der Art, Dauer und Schwere der Geräusche. Bei akuten Formen kann an Heilungsversuche gedacht werden. Es werden Medikamente eingesetzt (z.B. Cortison, gefäßerweiternde Mittel), um das Entstehen eines chronischen Verlaufes zu verhindern. Tumore werden chirurgisch entfernt, Muskeln gelockert oder rauschende Blutgefäße erweitert. Stress und Lärm sollte tunlichst vermieden werden.

Sind die Phantomgeräusche chronisch vorhanden, sollte an der psychischen Integration in den Alltag gearbeitet werden. Dies meint die Akzeptanz der Tinnitus-Betroffenen, dass die störenden Töne bleiben werden. Mit therapeutischer Hilfe können Wege erarbeitet werden, wie die chronische Form weniger belastend einwirkt.

Der Hörsturz

Von einem Hörsturz bzw. "Ohrinfarkt" spricht der Hals-Nasen-Ohren-Arzt (kurz HNO), wenn plötzlich und ohne eindeutige Ursachen einseitige Schwerhörigkeit bis hin zum Hörverlust auftreten. Jeder Mensch jeder Altersgruppe kann betroffen werden. Nur im Kindesalter tritt ist er selten auf. Die Deutschen Tinnitus-Liga berichtet von mehr als 150.000 Betroffenen jährlich.

Treten plötzlich einseitige Hörprobleme auf, ohne spezielle Ursache, dann bezeichnet der Arzt dieses Geschehen fachlich als "idiopathische Innenohrschwerhörigkeit", das bedeutet so viel wie plötzlich auftretende Schwerhörigkeit ohne erkennbaren Ursachen. Schwindel, pfeifende oder brummende Ohrgeräusche sind häufig eine quälende Begleiterscheinung. Ständig andauernde Ohrgeräusche bezeichnet man als Tinnitus.

hörsturz

Ursachen für Hörsturz

  • Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck
  • zu hohe Cholesterinwerte
  • Diabetes
  • Entzündung des Innenohrs oder Ohrverletzungen
  • Infektionen durch Viren, dabei bildet sich hinter dem Trommelfell Flüssigkeit
  • Autoimmunerkrankungen
  • Hirnhautentzündung
  • Multiple Sklerose
  • Drogen oder Arzneimittel
  • Tumore
  • Mechanische Verletzungen wie ein Schädeltrauma
  • Halswirbel- und Kieferfehlstellungen
  • Tubenkatarrh (Entzündung der Ohrtrompete) oder Paukenerguss
  • Drehschwindel (Morbus Menière)

Behandlung Hörsturz

Behandlung Hörsturz

Der Verlauf ist bei jedem Menschen anders. In den ersten 24 Stunden bewahrt man Ruhe und wartet ab, denn etwa die Hälfte der Betroffenen spürt eine Verbesserung des Hörens während dieser Zeitspanne. Dauern Ihre Hörprobleme länger als 48 Stunden an, dann sollte diagnostisch abgeklärt werden, ob es tatsächlich bei den auftretenden Anzeichen um einen Hörsturz handelt. Konventionell wird als therapeutische Maßnahme die klassische Infusionsbehandlung mit hoch dosiertem Kortison durchgeführt. Die Verabreichung durchblutungsfördernder (rheologischer) Arzneien kann sich aber dennoch unter Umständen positiv auswirken, sowie ist die Gabe von Kortison in Tablettenform eine anwendbare Alternative.

Therapeutische Möglichkeiten bei Ohrgeräuschen

  • Physiotherapie, Massagen
  • Körpertherapie (Biofeedback, Hydrotherapie)
  • Verhaltenstherapie und psychische Krankheitsbewältigung
  • Retraining-Therapie (Umlernen des Gehirns)
  • Selbsthilfegruppen
  • Entspannungsverfahren und Hypnose

Ohrgeräuschen vorbeugen

Da meist eine Durchblutungsstörung einem Versagen des Gehörs zugrunde liegt, sind alle Maßnahmen die die Durchblutung des Organismus verbessern sinnvoll.

Im Detail bedeutet das die Vermeidung von Stress, eine gesunde fettarme Ernährung und regelmäßige Bewegung. Schon ein 30 Minütiger täglicher Spaziergang zeigt eine positive Wirkung auf Krankheiten, die das Herz- und Kreislaufsystem betreffen. Andere Stoffwechselerkrankungen wie hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck, Diabetes, Adipositas, sowie Rauchen beeinflussen negativ die Eigenschaft der Blutgefäße. Extreme Lärmpegel sollten vermieden werden.

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