Osteoporose? Wenn die Knochen schwinden
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Osteoporose?
Wörtlich übersetzt heißt Osteoporose "poröser Knochen". Es handelt sich um eine chronische Skeletterkrankung, die das gesamte Skelett oder nur einzelne Knochen betreffen kann. Charakteristisch ist der vermehrte Abbau von Knochengewebe, der über die natürlich bedingte Abnahme hinausgeht. Das führt nicht nur dazu, dass die Knochenmasse vermindert wird, sondern bedingt auch Veränderungen im Feinaufbau des Knochengewebes. Bei fortschreitender Erkrankung werden die Knochen zunehmend porös. Sie verlieren an Festigkeit und Stabilität. Das führt wiederum dazu, dass es bereits bei normaler Belastung zu einem Sturz und zu einer Knochenfraktur kommen kann. Es ist eine stille Krankheit, die meist erst dann erkannt wird, wenn erste Knochen brechen. Dann spricht der Arzt von einer sogenannten manifesten Osteoporose.
Die verschiedenen Varianten von Knochenschwund
Es werden zwei verschiedene Formen unterschieden, die primäre und die sekundäre Osteoporose. Bei den meisten Menschen tritt die erste Variante auf, die abhängig vom Zeitpunkt ihres Beginns noch einmal in eine postmenopausale Variante, die nach dem Beginn der Wechseljahre auftritt, und in eine Altersosteoporose, die im Alter ab dem 70. Lebensjahr entstehen kann, differenziert wird.
Die sekundäre Variante tritt unabhängig vom Alter auf und entwickelt sich als Folge von Krankheiten, bei denen der Hormonhaushalt oder der Stoffwechsel gestört sind, zum Beispiel rheumatische Erkrankungen, Diabetes mellitus und Schilddrüsenüberfunktion. Die sekundäre Variante kann auch die Folge einer langfristigen Einnahme von bestimmten Medikamenten sein, zum Beispiel von Kortisonpräparaten, oder von übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum.
Welche Symptome treten auf und was passiert, wenn die Osteoporose nicht behandelt wird?
Osteopathische Veränderungen treten erst durch Knochenbrüche ohne erkennbare Ursache zutage. Aufgrund der Schmerzen sind Bewegungen nahezu unmöglich. Sofern es sich um den Bruch von Röhrenknochen handelt, zum Beispiel bei einem Oberschenkelhalsbruch, kann der Betroffene nicht mehr gehen. Am häufigsten brechen die Wirbelkörper, was oftmals auch von einem Arzt nicht sofort als Wirbelkörperfraktur identifiziert werden kann. Grund ist, dass Betroffene meist über Ischias-Beschwerden oder schlagartig einsetzende Rückenschmerzen klagen.
Kommt es zu Wirbelkörperbrüchen durch Osteoporose, treten langfristig diese Symptome auf: Es bildet sich ein Rundrücken, wodurch ein Größenverlust von mehreren Zentimetern eintritt. Und schließlich wird die Lendenwirbelsäule stark nach vorn gekrümmt. Schlimmstenfalls kommen die untersten Rippen in direkten Kontakt mit dem Beckenkamm, was die Schmerzen intensiviert. Mit fortschreitendem Krankheitsbild nehmen Betroffene immer häufiger eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen zu lindern, was wiederum zu schmerzhaften Muskelverspannungen führt.
Dieser Kreislauf kann nur durch eine möglichst früh beginnende Behandlung durchbrochen werden. Ansonsten reduziert sich die Körpergröße, es bildet sich ein Rundrücken, die Knochenschmerzen nehmen zu und auch die Knochenbrüche. Es folgen andauernde Schmerzen, die die Bewegungsfreiheit weiter einschränken. Ohne fachkundiges Helfen wird ein Patient früher oder später auf Hilfe und Pflegeleistungen angewiesen sein. Je geringer die Knochendichte wird, umso leichter können Knochen brechen, ohne dass es eines konkreten Unfallgeschehens bedarf.
Die Diagnose beginnt mit einer Anamnese
Wie bei jeder anderen Diagnose auch, wird bei Verdacht auf osteopathische Veränderungen zunächst eine Anamnese durchgeführt, in der der Mediziner den Patienten sehr sorgfältig nach Vorerkrankungen, nach Stürzen und nach der Einnahme von Medikamenten befragt. Auf das Abfragen dieser Informationen folgt die körperliche Untersuchung als Teil der Suche nach Ursachen und einer Diagnose. Eine Knochendichtemessung gibt Auskunft über den Zustand der Knochendichte sowie über die Knochenmineralien. Auch das Röntgenbild gibt Auskunft über das Vorliegen von porösen Knochen, wobei im Anfangsstadium meist nicht viel darauf zu erkennen ist. Anderes gilt für das fortgeschrittene Stadium. Das Röntgenbild zeigt dann sehr deutlich die fortgeschrittenen osteopathischen Veränderungen. Dann sind unter anderem Grund- und Deckplattenbrüche der Wirbelkörper zu erkennen.
Therapeutische Maßnahmen bei Knochenschwund
Die Therapie der Osteoporose zielt insbesondere darauf ab, den Knochenstoffwechsel zu beeinflussen. Je früher Therapie und Behandlung beginnen, desto geringer ist das Risiko, krank zu werden. Die Therapie ist die Summe aus verschiedenen Maßnahmen. Was Patienten tun können, ist eine gesunde Ernährung, die eine wichtige Rolle spielt. Das bedeutet, Untergewicht zu vermeiden und den Körper ausreichend mit Vitamin D und Kalzium zu versorgen. Der Kalziumbedarf kann unter anderem über Mineralwasser gedeckt werden ebenso wie mit Kuhmilch und Milchprodukten. Auch Käsesorten entpuppen sich als wahre Kalziumbomben, zum Beispiel Parmesan, Emmentaler, Edamer, Appenzeller, Gouda und Camembert, um einige zu nennen. Auch einige Gemüsesorten sind reich an Kalzium, zum Beispiel Blattspinat, Brokkoli oder Fenchel ebenso wie Basilikum, Rucola, Sesamsamen oder getrocknete Feigen.
Häufige Fragen zum Thema Osteoporose
Ideal sind ausgewogene Sportprogramme, die neben Ausdauertraining auch Muskeltraining und andere Bewegungsabläufe trainieren. Auch Gymnastik, Nordic Walking und Tai Chi erhöhen das Wohlbefinden und unterstützen den Kampf gegen Osteoporose. Das gilt auch für alle anderen Sportarten, die im Freien stattfinden. Dazu gehören auch Schwimmen und Radfahren. Osteoporose kann auch mit Medikamenten behandelt werden. Eine Therapie mit Medikamenten sollte nur auf ärztlichen Rat erfolgen und nicht eigenverantwortlich durchgeführt werden.